Hallo allerseits,
ich bin Thias und möchte mich auch in diesem Forum gern vorstellen.
Vielleicht finden sich hier ein paar DIY-Freaks, die gern fachsimpeln.
Manche kennen mich vielleicht auch schon aus anderen Foren, die müssen diesen Thread ja nicht lesen ;)
Dass mein Hobby Musik und deren realistische Wiedergabe ist, brauch ich hier wohl nicht zu erwähnen.
Ich stelle mich aber am liebsten an Hand meiner Anlage vor. Vor etwa 2 Jahren hat es mich gepackt und ich habe mir eine Anlage selbst gebaut.
Hier nun die Ergebnisse:
... wie alles begann
Der Beweis ist doch schon seit 20 Jahren erbracht: Die CD ist störungsfrei, kein knistern, kein Rillenrauschen, größerer Frequenzumfang, größerer Störabstand, höhere Dynamik – jedenfalls theoretisch. Diese Argumente konnte ich gut nachvollziehen.
Aber da gibt es immer wieder Leute, die sagen, dass Platte besser klingt als CD. Als Realist habe ich das als Voodoo-Gelaber abgetan und in die Ecke der Netzsteckdosentuner geschoben. Bei Platte hatte ich immer noch dieses Quäken und Knistern im Ohr…
Irgendwann hat es mich aber gepackt und ich wollte dieser Behauptung auf den Grund gehen. Ich habe keine Mühe und Mittel gescheut, mir ein ordentliches Laufwerk zu entwerfen und zu bauen.
Ich komme aus der Zeit, als beim Elektrotechnikstudium der Transistor seinen Siegeszug erfolgreich durchgesetzt hatte und die ersten OPV`s den Markt eroberten. Mit Röhren wollte keiner mehr etwas zu tun haben, es waren Relikte aus der Vergangenheit. Mittlerweile sieht man ja vieles abgeklärter und neutraler und erkennt auch die Vorteile dieser alten Ingenieuerskunst. Mittlerweile sind auch Röhren in hochwertigen Studiogeräten wieder zu Hause. Für mich war der Einstieg in Röhrentechnik völlig Neuland und eben auch reizvoll.
Alle aktiven Bauelemente haben eine nichtlineare Kennline und erzeugen Oberwellen (k1, k2 ...kn) Diese sind harmonisch (geradzahlig) oder disharmonisch (ungeradzahlig). Das menschliche Ohr nimmt harmonische Oberwellen als "harmonisch" wahr, die disharmonischen als Störung.
Röhren erzeugen größtenteils harmonische Oberwellen. Das wird z.B. in der Studiotechnik (Exciter/Enhancer) bewusst ausgenutzt, um ein Klangbild aufzufrischen, um Stimmen mehr Durchsetzungsvermögen zu geben. Man macht das also nicht mit einem Höhenregler, sondern erzeugt harmonische Oberwellen.
Vielleicht werden viele sagen, als Effektgerät ja, aber in einem Vorverstärker? In einem gut aufgebautem Verstärker liegt der Klirrfaktor deutlich unter der Hörschwelle, in einem Halbleitergerät erst recht, also hört man die Oberwellen doch eh nicht... Njain, man hört sicher keine einzelne Verzerrung, aber für den Höreindruck ist das Klirrspektrum entscheidend und das kann man wahrnehmen. Röhrenvorstufen können daher leicht transparenter, durchhörbarer klingen, auch weniger hart. Das gilt für Röhrenvorstufen, nicht für Endstufen. Bei den Endstufen bin ich was Röhren mit Trafo betrifft eher kritisch, denn da haben sie doch etliche Nachteile gegenüber Transistoren (Dämfpungsfaktor, Laststabilität etc,) Der "Röhrenklang" von Endstufen (es sind meist die Trafos, die man hört) sind etwas ganz anderes und eher schwammig....
Was Endstufen betrifft verfolge ich eine völlig entgegengestzte Starategie. Da bevorzuge ich digitale Endstufen oder besser Pulsweitenmodulation. Die Transistoren arbeiten nur noch als Schaltverstärker. Durch die hohen Betriebsspannungen, die man schaltet, bekommt man den Strom sehr schnell in induktive Lasten. Gerade schnelle Impulswiedergabe zeichnen solche Endstufen aus, die dadurch sehr transparent sind.
Weiterhin setze ich auch noch DSP zur Raumanpassung ein, es ist für mich also äußerst reizvoll alte Röhrentechnik, die auch noch optisch was her macht, mit modernster Schaltungstechnologie sinnvoll zu kombinieren.
Nun aber genug der Vorrede, das ist bei meinen DIY-Projekten herausgekommen:
Plattendreher
Und nun zum Vergleich zur CD:
Oberflächlich betrachtet kann man sagen: Da wäre kein dramatischer Unterschied, wenn die Platte nicht doch mal knistern würde in den Pausen.
Das habe ich überhaupt nicht erwartet, nichts quäkendes aus dem Plattenspieler.
Die Platte wird schon mal nicht meilenweit von der CD abgeschlagen, wie ich und viele andere auf Grund der Parameter vermutet hätten.
Um Unterschiede heraus zu hören, muss man wirklich intensiv hören. Der Bassbereich wird fast identisch abgebildet, bei der Platte vielleicht etwas voller, aber auch sehr straff. Da würde ich sagen Gleichstand, denn unterschiedliche Lautstärke könnte man mit einem EQ ausgleichen und hätte gleiche Ergebnisse. Im Hochtonbereich ist etwas mehr Unterschied hörbar. Die Platte klingt minimal dunkler, löst aber trotzdem genau so gut auf. Nach längerem Hören der Platte (>1min) klingt die CD etwas kratzig und schrill, irgendwie nervend. Nach längerem Hören der CD gibt sich das wieder, ich kannte es bisher ja auch nicht anders. Das war also der viel gepriesene Unterschied, der analoge Klang in Verbindung mit Röhrenklang. Ich kann jetzt durchaus nachvollziehen, man meint, die Musik kommt mehr als ein Guss, fließender, manche bezeichnen das komischerweise „musikalischer“. Ich mag analytischen Klang, aber „analog“ klingt das einfach Spitze. Die Feinheiten werden genau so gut wiedergegeben, nerven aber nicht so sehr.
Der größere Unterschied ist aber folgender:
Wenn ich eine Weile Platte höre und auf CD umschalte merke ich: es fehlt irgend etwas, aber nicht im Frequenzgang. Irgendwie wirkt die Klangbühne platt und blechern. Bei Platte baut sich eine sehr schöne Bühne auf, besser als bei der CD (obwohl die Kanaltrennung schlechter ist), die Instrumente lösen sich besser von den Boxen. Aber das ist nicht alles. Instrumente und Stimmen bekommen Volumen, werden körperhafter (ich weiß, das klingt schon bald schönhörermäßig, aber es ist so). Die Bühne hat eine Tiefe, ist dreidimensional. Kurz gesagt: sehr scharfe Abbildung der einzelnen Instrument und dabei noch eine tolle Räumlichkeit. Beim Umschalten auf CD bricht diese Körperhaftigkeit/Tiefe/Räumlichkeit ein ganzes Stück zusammen. Man kann fast sagen, ich schalte von 3D aus 2D um.
Mittlerweile haben sich diese Eindrücke etwas relativiert, seit dem ich mit meiner neuen Kette mit HTPC und einem speziellen DAC höre, aber das Körperhafte der Platte wird trotzdem nicht ganz erreicht.
Wieso ist das beim Plattenspieler etwas anderes?
Auf das Thema bin ich schon länger gestoßen. Für ein paar Jazz-Gruppen und Duos produziere ich ab und an Demo-CD´s. Diese werden im hochauflösenden Studioformat (24 bit 96 kHz) gemixt. Wenn ich dann auf das redbook CD-Format runterrechne, höre ich Klangeinbußen. Eigentlich weniger Klang, mehr Rauminformationen. Die 16 bit 44,1 kHz sind eben schon sehr knapp an der Wahrnehmbarkeitsschwelle. Ich höre über 16 kHz nichts mehr, aber darum geht es nicht. Es geht nicht um den Frequenzgang sondern um Richtungsinformationen. Auch wenn die Ohren nur 16 kHz noch hören können, kann das Gehirn aus den beiden Ohrsignalen deutlich kürzere Informationen wahrnehmen und und daraus Richtungsinformationen ableiten.
Ein Plattenspieler ist analog, die Quantisierung ist also so ziemlich unendlich klein. Laufzeitunteschiede im kleinen ms-Bereich können verlustlos wiedergegeben werden.
Und genau das (und auch nur das) ist das was bei der Platte besser klingt. Instrumente und Stimmen bekommen einen "Körper" weil die Richtungsinformationen besser wiedergegeben werden können. Und das hat mich einfach fasziniert... damit hatte ich nicht gerechnet und lässt mich über manches Knistern hinweg hören.
In allen anderen Bereichen wie Störabstand, Nebengeräusche, Handhabung, Dynamik usw. schneidet die Platte allerdings gnadenlos schlechter ab...
Zunächst zum Aufbau.
Als Material habe ich Corian gewählt. Corian® ist ein massives, nicht poröses und homogenes Oberflächenmaterial aus ±1/3 Acrylharz (auch als Polymethylmetacrylat oder PMMA bekannt) und ± 2/3 natürlichen Mineralien. Der Hauptbestandteil von Corian® ist das Mineral Aluminiumhydroxid (ATH), das aus Bauxit (Aluminiumerz) gewonnen wird. Das Material wird in Platte mit 12,3 mm Stärke hergestellt und kann verklebt werden. Bearbeiten lässt es sich wie (Hart)Holz. Bohren, Drehen, Fräsen ist also möglich. Die Dichte beträgt 1,7 g/cm³.
Es sind eine Unmenge Farben erhältlich, hauptsächlich so in Richtung geschliffene Steinplatten. Diese Material soll in Verbindung mit Edelstahl die Basis meiner ganzen HiFi-Geräte werden.
Die Laufeigenschaften des konstruierten Magnetlagers sind recht gut. Die Dimensionierung des Magnetlagers hat übrigens auf Anhieb geklappt. Zwischen den Magneten ist ein Luftspalt von 0,3 mm bei einem 8 kg schweren Teller
Bei dem Tonarm wurde ein Einpunktlager realisiert. Es ist kein reiner Schröder-Clon, sondern modifiziert, auf jeden Fall vom Design. Ein Magnetlager ist natürlich drin.
Das Tonarmrohr habe ich aus Ebenholz (Magassar) gedreht. Der Arm soll insgesamt eine Länge von etwa 11.5 Zoll haben.
Auf dem nächsten Bild ist die komplette Tonarmbasis zu sehen. Die drei Spikes in der Corian-Basis ermöglichen eine feine Justage. Mit der Säule ist auch eine Höhenverstellung einfach möglich. Die beiden Säulen am Tonarmlager sind ebenfalls aus Ebenholz gedreht.
Fortsetzung folgt...
ich bin Thias und möchte mich auch in diesem Forum gern vorstellen.
Vielleicht finden sich hier ein paar DIY-Freaks, die gern fachsimpeln.
Manche kennen mich vielleicht auch schon aus anderen Foren, die müssen diesen Thread ja nicht lesen ;)
Dass mein Hobby Musik und deren realistische Wiedergabe ist, brauch ich hier wohl nicht zu erwähnen.
Ich stelle mich aber am liebsten an Hand meiner Anlage vor. Vor etwa 2 Jahren hat es mich gepackt und ich habe mir eine Anlage selbst gebaut.
Hier nun die Ergebnisse:
... wie alles begann
Der Beweis ist doch schon seit 20 Jahren erbracht: Die CD ist störungsfrei, kein knistern, kein Rillenrauschen, größerer Frequenzumfang, größerer Störabstand, höhere Dynamik – jedenfalls theoretisch. Diese Argumente konnte ich gut nachvollziehen.
Aber da gibt es immer wieder Leute, die sagen, dass Platte besser klingt als CD. Als Realist habe ich das als Voodoo-Gelaber abgetan und in die Ecke der Netzsteckdosentuner geschoben. Bei Platte hatte ich immer noch dieses Quäken und Knistern im Ohr…
Irgendwann hat es mich aber gepackt und ich wollte dieser Behauptung auf den Grund gehen. Ich habe keine Mühe und Mittel gescheut, mir ein ordentliches Laufwerk zu entwerfen und zu bauen.
Ich komme aus der Zeit, als beim Elektrotechnikstudium der Transistor seinen Siegeszug erfolgreich durchgesetzt hatte und die ersten OPV`s den Markt eroberten. Mit Röhren wollte keiner mehr etwas zu tun haben, es waren Relikte aus der Vergangenheit. Mittlerweile sieht man ja vieles abgeklärter und neutraler und erkennt auch die Vorteile dieser alten Ingenieuerskunst. Mittlerweile sind auch Röhren in hochwertigen Studiogeräten wieder zu Hause. Für mich war der Einstieg in Röhrentechnik völlig Neuland und eben auch reizvoll.
Alle aktiven Bauelemente haben eine nichtlineare Kennline und erzeugen Oberwellen (k1, k2 ...kn) Diese sind harmonisch (geradzahlig) oder disharmonisch (ungeradzahlig). Das menschliche Ohr nimmt harmonische Oberwellen als "harmonisch" wahr, die disharmonischen als Störung.
Röhren erzeugen größtenteils harmonische Oberwellen. Das wird z.B. in der Studiotechnik (Exciter/Enhancer) bewusst ausgenutzt, um ein Klangbild aufzufrischen, um Stimmen mehr Durchsetzungsvermögen zu geben. Man macht das also nicht mit einem Höhenregler, sondern erzeugt harmonische Oberwellen.
Vielleicht werden viele sagen, als Effektgerät ja, aber in einem Vorverstärker? In einem gut aufgebautem Verstärker liegt der Klirrfaktor deutlich unter der Hörschwelle, in einem Halbleitergerät erst recht, also hört man die Oberwellen doch eh nicht... Njain, man hört sicher keine einzelne Verzerrung, aber für den Höreindruck ist das Klirrspektrum entscheidend und das kann man wahrnehmen. Röhrenvorstufen können daher leicht transparenter, durchhörbarer klingen, auch weniger hart. Das gilt für Röhrenvorstufen, nicht für Endstufen. Bei den Endstufen bin ich was Röhren mit Trafo betrifft eher kritisch, denn da haben sie doch etliche Nachteile gegenüber Transistoren (Dämfpungsfaktor, Laststabilität etc,) Der "Röhrenklang" von Endstufen (es sind meist die Trafos, die man hört) sind etwas ganz anderes und eher schwammig....
Was Endstufen betrifft verfolge ich eine völlig entgegengestzte Starategie. Da bevorzuge ich digitale Endstufen oder besser Pulsweitenmodulation. Die Transistoren arbeiten nur noch als Schaltverstärker. Durch die hohen Betriebsspannungen, die man schaltet, bekommt man den Strom sehr schnell in induktive Lasten. Gerade schnelle Impulswiedergabe zeichnen solche Endstufen aus, die dadurch sehr transparent sind.
Weiterhin setze ich auch noch DSP zur Raumanpassung ein, es ist für mich also äußerst reizvoll alte Röhrentechnik, die auch noch optisch was her macht, mit modernster Schaltungstechnologie sinnvoll zu kombinieren.
Nun aber genug der Vorrede, das ist bei meinen DIY-Projekten herausgekommen:
Plattendreher
Und nun zum Vergleich zur CD:
Oberflächlich betrachtet kann man sagen: Da wäre kein dramatischer Unterschied, wenn die Platte nicht doch mal knistern würde in den Pausen.
Das habe ich überhaupt nicht erwartet, nichts quäkendes aus dem Plattenspieler.
Die Platte wird schon mal nicht meilenweit von der CD abgeschlagen, wie ich und viele andere auf Grund der Parameter vermutet hätten.
Um Unterschiede heraus zu hören, muss man wirklich intensiv hören. Der Bassbereich wird fast identisch abgebildet, bei der Platte vielleicht etwas voller, aber auch sehr straff. Da würde ich sagen Gleichstand, denn unterschiedliche Lautstärke könnte man mit einem EQ ausgleichen und hätte gleiche Ergebnisse. Im Hochtonbereich ist etwas mehr Unterschied hörbar. Die Platte klingt minimal dunkler, löst aber trotzdem genau so gut auf. Nach längerem Hören der Platte (>1min) klingt die CD etwas kratzig und schrill, irgendwie nervend. Nach längerem Hören der CD gibt sich das wieder, ich kannte es bisher ja auch nicht anders. Das war also der viel gepriesene Unterschied, der analoge Klang in Verbindung mit Röhrenklang. Ich kann jetzt durchaus nachvollziehen, man meint, die Musik kommt mehr als ein Guss, fließender, manche bezeichnen das komischerweise „musikalischer“. Ich mag analytischen Klang, aber „analog“ klingt das einfach Spitze. Die Feinheiten werden genau so gut wiedergegeben, nerven aber nicht so sehr.
Der größere Unterschied ist aber folgender:
Wenn ich eine Weile Platte höre und auf CD umschalte merke ich: es fehlt irgend etwas, aber nicht im Frequenzgang. Irgendwie wirkt die Klangbühne platt und blechern. Bei Platte baut sich eine sehr schöne Bühne auf, besser als bei der CD (obwohl die Kanaltrennung schlechter ist), die Instrumente lösen sich besser von den Boxen. Aber das ist nicht alles. Instrumente und Stimmen bekommen Volumen, werden körperhafter (ich weiß, das klingt schon bald schönhörermäßig, aber es ist so). Die Bühne hat eine Tiefe, ist dreidimensional. Kurz gesagt: sehr scharfe Abbildung der einzelnen Instrument und dabei noch eine tolle Räumlichkeit. Beim Umschalten auf CD bricht diese Körperhaftigkeit/Tiefe/Räumlichkeit ein ganzes Stück zusammen. Man kann fast sagen, ich schalte von 3D aus 2D um.
Mittlerweile haben sich diese Eindrücke etwas relativiert, seit dem ich mit meiner neuen Kette mit HTPC und einem speziellen DAC höre, aber das Körperhafte der Platte wird trotzdem nicht ganz erreicht.
Wieso ist das beim Plattenspieler etwas anderes?
Auf das Thema bin ich schon länger gestoßen. Für ein paar Jazz-Gruppen und Duos produziere ich ab und an Demo-CD´s. Diese werden im hochauflösenden Studioformat (24 bit 96 kHz) gemixt. Wenn ich dann auf das redbook CD-Format runterrechne, höre ich Klangeinbußen. Eigentlich weniger Klang, mehr Rauminformationen. Die 16 bit 44,1 kHz sind eben schon sehr knapp an der Wahrnehmbarkeitsschwelle. Ich höre über 16 kHz nichts mehr, aber darum geht es nicht. Es geht nicht um den Frequenzgang sondern um Richtungsinformationen. Auch wenn die Ohren nur 16 kHz noch hören können, kann das Gehirn aus den beiden Ohrsignalen deutlich kürzere Informationen wahrnehmen und und daraus Richtungsinformationen ableiten.
Ein Plattenspieler ist analog, die Quantisierung ist also so ziemlich unendlich klein. Laufzeitunteschiede im kleinen ms-Bereich können verlustlos wiedergegeben werden.
Und genau das (und auch nur das) ist das was bei der Platte besser klingt. Instrumente und Stimmen bekommen einen "Körper" weil die Richtungsinformationen besser wiedergegeben werden können. Und das hat mich einfach fasziniert... damit hatte ich nicht gerechnet und lässt mich über manches Knistern hinweg hören.
In allen anderen Bereichen wie Störabstand, Nebengeräusche, Handhabung, Dynamik usw. schneidet die Platte allerdings gnadenlos schlechter ab...
Zunächst zum Aufbau.
Als Material habe ich Corian gewählt. Corian® ist ein massives, nicht poröses und homogenes Oberflächenmaterial aus ±1/3 Acrylharz (auch als Polymethylmetacrylat oder PMMA bekannt) und ± 2/3 natürlichen Mineralien. Der Hauptbestandteil von Corian® ist das Mineral Aluminiumhydroxid (ATH), das aus Bauxit (Aluminiumerz) gewonnen wird. Das Material wird in Platte mit 12,3 mm Stärke hergestellt und kann verklebt werden. Bearbeiten lässt es sich wie (Hart)Holz. Bohren, Drehen, Fräsen ist also möglich. Die Dichte beträgt 1,7 g/cm³.
Es sind eine Unmenge Farben erhältlich, hauptsächlich so in Richtung geschliffene Steinplatten. Diese Material soll in Verbindung mit Edelstahl die Basis meiner ganzen HiFi-Geräte werden.
Die Laufeigenschaften des konstruierten Magnetlagers sind recht gut. Die Dimensionierung des Magnetlagers hat übrigens auf Anhieb geklappt. Zwischen den Magneten ist ein Luftspalt von 0,3 mm bei einem 8 kg schweren Teller
Bei dem Tonarm wurde ein Einpunktlager realisiert. Es ist kein reiner Schröder-Clon, sondern modifiziert, auf jeden Fall vom Design. Ein Magnetlager ist natürlich drin.
Das Tonarmrohr habe ich aus Ebenholz (Magassar) gedreht. Der Arm soll insgesamt eine Länge von etwa 11.5 Zoll haben.
Auf dem nächsten Bild ist die komplette Tonarmbasis zu sehen. Die drei Spikes in der Corian-Basis ermöglichen eine feine Justage. Mit der Säule ist auch eine Höhenverstellung einfach möglich. Die beiden Säulen am Tonarmlager sind ebenfalls aus Ebenholz gedreht.
Fortsetzung folgt...
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