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Puschkins "Mozart und Salieri"

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    Herr Baer

    Und wenn ein Dirigent meint, durch Mozartsmusik hören werden alle Menschen besser,
    sage ich,
    der liegt daneben.
    Das ist meine Meinung.

    eigentlich ganz einfach

    grüße aus der mozartstadt

    kurt
    Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die Stimme
    eines Experten sein, der behauptet, das sei gar nicht möglich. (Sir Peter Ustinov)

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      Zitat von Herr Baer Beitrag anzeigen
      Das Tonbandgerät wurde vom späteren Gründer der Tokyo Electronic Acoustic Corporation in Japan erfunden.
      Dann nenn mal eine Jahreszahl. Da bin ich schon sehr gespannt.

      Der Mann hieß übrigens Katsuma Tani.

      Gruß,
      Markus
      Zuletzt geändert von Gast; 30.10.2009, 20:07.

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        Zitat von OpenEnd Beitrag anzeigen
        Früher wurde latein gesprochen, damit man sich abheben konnte.
        Nein, damit man sich verständigen konnte über die eigene Landes- bzw. Regionalsprache hinweg.

        Gruß,
        Markus

        Kommentar


          Zitat von Markus Berzborn Beitrag anzeigen
          Nein, damit man sich verständigen konnte über die eigene Landes- bzw. Regionalsprache hinweg.

          Gruß,
          Markus
          Hallo Markus,

          ich dachte immer, Latein sei die Sprache des Disputes unter Gelehrten und Möchtegerngelehrten gewesen.

          Mit ein paar lateinischen Brocken kann man heute noch Menschen beeindrucken. Klingt so gebildet, selbst, wenn es Asterix Latein ist. Im Wort Mißbildung ist auch die Bildung enthalten.

          Grüßle vom Charly

          Kommentar


            Natürlich war es nicht die Sprache der Bauern und Handwerker.
            Aber die mussten und konnten sich ja auch nicht international austauschen.
            Jedoch Latein war in Europa nicht nur Kirchen- sondern auch Universitätssprache.
            Copernicus, Galilei, Kepler, Descartes - die haben alle noch direkt Latein geschrieben. Weil das dann Gelehrte in anderen Ländern und Regionen auch lesen konnten.
            Der Aufstieg der Nationalsprachen kam erst so langsam im 17. Jahrhundert.

            Heute beschwert sich ja auch keiner, dass man als Wissenschaftler meist Englisch können muss, um sich mit Kollegen aus anderen Ländern auszutauschen.
            Ebenso war Latein früher in Europa eine lingua franca.

            Im medizinischen Bereich gilt das ja bis zu einem gewissen Grad heute noch. Habe ich rein praktisch erfahren: Auch als meine Frau noch nicht sonderlich viel Deutsch konnte, war sie schon in der Lage, sich beim Arztbesuch ganz gut verständlich zu machen und umgekehrt die Diagnosen zu verstehen - eben über die lateinischen Fachbegriffe, die man auch in Russland kennt.

            Gruß,
            Markus
            Zuletzt geändert von Gast; 30.10.2009, 22:30.

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              Zitat von Markus Berzborn Beitrag anzeigen
              Nein, damit man sich verständigen konnte über die eigene Landes- bzw. Regionalsprache hinweg.
              Daß die Philosophensprache Latein war, war ein Schutz der Obrigkeit, damit dort eventuell "gefährliche" Gedanken nicht unters Volk gelangen konnten. Und ein Schutz für die Philosophen, die so nicht fürchten mußten, wegen ihrer Schriften politisch verfolgt zu werden. Und Luthers Bibelübersetzung wurde als Bedrohung empfunden, weil die Kirche ihr Monopol verlor, die Bibel lesen und auslegen zu können. Nun konnte jeder die Bibel selber lesen - und brauchte die "Vermittler" der Kirche nicht mehr. Das war alles hochbrisant!

              Beste Grüße
              Holger

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                Zitat von Markus Berzborn Beitrag anzeigen
                Dann nenn mal eine Jahreszahl. Da bin ich schon sehr gespannt.

                Der Mann hieß übrigens Katsuma Tani.

                Gruß,
                Markus
                klugl sagt:

                lies Fritz Pfleumer in Deutschland das
                erste Tonbandgerät patentieren. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern, die seit Jahren auf Stahldraht aufnahmen, benutzte er als erster einen etwa 16mm breiten, mit pulverisiertem Eisen beschichteten Papierstreifen.

                http://www.tonaufzeichnung.de/index....eichnung.shtml

                stimmt´s markus?

                gruß kurt
                Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt untergeht, wird die Stimme
                eines Experten sein, der behauptet, das sei gar nicht möglich. (Sir Peter Ustinov)

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                  Ja, Kurt, stimmt genau.
                  Von einem richtig funktionsfähigen Tonbandgerät kann man aber erst 1935 sprechen. Das war das Magnetophon K1.
                  Allerdings war das noch weit erfernt von HiFi. Das kam erst halbwegs mit der durchschlagenden Erfindung der HF-Vormagnetisierung (1940 oder 1941). Die haben wir den RRG-Ingenieuren Weber und Braunmühl zu verdanken.
                  Darum gibt es heute noch die Messeinheit nWb (Nanoweber).

                  Gruß,
                  Markus

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                    Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                    Mozart beglückt die Menschen wie kaum ein anderer Komponist. Das liegt an seinem Humanismus: die Musik ist stets menschlich-berührend und warm; sie ist schön, sie schafft einen harmonischen Ausgleich in der Seele und sie meidet jede Übertreibung.
                    Offenbar kann ich mich darum persönlich mit Mozart nicht sonderlich syntonisieren. Mich haben nämlich im künstlerischen Bereich die Extreme und Grenzlagen immer mehr interessiert als die Mitte bzw. der Ausgleich.

                    Natürlich ist Mozart auch recht jung gestorben, wer weiß, wie er sich weiterentwickelt hätte.
                    Allerdings ist Schubert noch früher gestorben, und dem stehe ich im Ausdruck doch näher.

                    Gruß,
                    Markus
                    Zuletzt geändert von Gast; 30.10.2009, 23:34.

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                      Zitat von Markus Berzborn Beitrag anzeigen
                      Offenbar kann ich mich darum persönlich mit Mozart nicht sonderlich syntonisieren. Mich haben nämlich im künstlerischen Bereich die Extreme und Grenzlagen immer mehr interessiert als die Mitte bzw. der Ausgleich.
                      Das ist letztlich eine Frage der Ästhetik! Wagners musikalisches "Schlüsselerlebnis" in seiner Jugend war die 7. von Beethoven (ich habe den Beethoven nicht zufällig erwähnt als Antipoden zu Mozart). Wagners musikalisches Paradigma ist bekanntlich nicht das Schöne, sondern das Erhabene, also das, was die Grenzen der schönen Formen sprengt. Die Ästhetik des Erhabenen hat immer betont, daß der Inhalt wichtiger ist als die Form. Und in diesem Zusammenhang können dann Extreme vorbehaltlos ausgedrückt werden, die sich in kein harmonisches Maß mehr einspannen lassen. Beispiel: Franz Liszt, der hat die Kunst als das "Schweben zwischen dem absoluten Nichts und der Ewigkeit" definiert - weiter kann man die Extreme kaum spannen. Ich habe auch eine sehr große Affinität zu den Lisztschen Extremen. Aber Mozart ist natürlich auch alles andere als ein glatter Klassizist. Viele Interpretationen haben ihn leider viel zu harmlos dargestellt. Es gibt auch bei ihm schon sehr extreme Ausdrucksformen, die werden nicht unterdrückt. Nur sucht er in diesem Extremen immer noch ein harmonisches Maß zu finden, er verzichtet nicht auf die Ästhetisierung wie Liszt z.B. und nach ihm der Expressionismus, den Liszt mit vorbereitet hat. Lyotard würde in bezug auf Mozart wohl vom "Trost der schönen Formen" sprechen, der auch noch im Formlos-Erhabenen gesucht wird. Ich glaube schon, daß ein Grund dafür ist, warum kaum ein Komponist so geliebt wird und eine solche Wertschätzung erfährt dieser Humanismus ist, das Maß nicht zu verlieren, die "Mitte": Mozart hat Gefühl, ohne in Gefühlsduselei zu verfallen, er hat Verstand ohne abstrakt zu werden. Und er ist dazu sehr "natürlich" - Manirierismen sind ihm fremd, er ist nie übermäßig artifiziell! Auf Mozart kann ich persönlich nicht verzichten - ohne ihn fehlt einfach etwas. Den braucht man wie die Luft zum Atmen!

                      Beste Grüße
                      Holger

                      Kommentar


                        Zitat von Dr. Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                        warum kaum ein Komponist so geliebt wird und eine solche Wertschätzung erfährt
                        Ist das wirklich so? Ich bin mir da nicht ganz sicher.
                        Immer wieder höre und lese ich, Mozart und auch Beethoven seien sehr populär.
                        Aber wieviele Stücke ihres umfangreichen Oeuvres kennt überhaupt der Durchschnittsbürger?

                        Gruß,
                        Markus

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                          Apropos Schubert: In dieser Hinsicht ist der Vergleich von Brendels mit Guldas Mozart sehr spannend. Brendel kommt von Schubert her: bei ihm gibt es immer ein Koninuum, die Gefühle als "Abschattungen" einer einheitlichen Grundtönung. Anders Gulda: er betont die bunte Mannigfaltigkeit der Affekte. Da ist er glaube ich dem 18. Jahrhundert näher. Die Abwechslung war eine ästhetische Grundkategorie (Beispiel: der englische Garten) und bei Mozart kommt das natürlich letztlich von der Oper her: der abrupte Wechsel der Affekte: Mannigfaltigkeit statt romantisch-integraler Einheit. Svjatoslav Richter fragt sich im Filmportrait: Warum bekomme ich den Mozart nur so schwer in den Kopf (er hatte ja ein phänomenales Gedächtnis, wenn er das sagt, dann muß es etwas bedeuten). Vielleicht hängt das mit diesem desintegralen Moment bei ihm zusammen!

                          Beste Grüße
                          Holger

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                            Zitat von Markus Berzborn Beitrag anzeigen
                            Ist das wirklich so? Ich bin mir da nicht ganz sicher.
                            Immer wieder höre und lese ich, Mozart und auch Beethoven seien sehr populär.
                            Aber wieviele Stücke ihres umfangreichen Oeuvres kennt überhaupt der Durchschnittsbürger?
                            Bei Mozart fällt ja doch auf, daß, wenn man ihn kennt und einmal kennengelernt hat (!), er vorbehaltlos geliebt wird - und das über die Epochen hinweg. Selbst bei Bach war das nicht so: er wurde zu Lebzeiten kaum geschätzt, erst die Romantiker haben ihn wiederentdeckt und dann auch noch sehr selektiv.

                            Beste Grüße
                            Holger

                            Kommentar


                              der abrupte Wechsel der Affekte: Mannigfaltigkeit statt romantisch-integraler Einheit.
                              mit diesem desintegralen Moment
                              Übrigens ein Grund, warum John Cage Mozart den Vorzug gegenüber Bach gegeben hat.
                              Und warum es bei Glenn Gould wohl eher umgekehrt war.
                              Aber was die Abgrenzungen zu den Romantikern angeht, würde mich wirklich interessieren, was bei einem höheren Lebensalter Mozarts passiert wäre.
                              Man muss sich ja mal überlegen, dass Mozart nur 72 Jahre alt hätte werden müssen, um gemeinsam mit Schubert zu sterben. Und Goethe hat Schubert sogar überlebt!

                              Gruß,
                              Markus
                              Zuletzt geändert von Gast; 31.10.2009, 00:30.

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                                Zitat von Markus Berzborn Beitrag anzeigen
                                Übrigens ein Grund, warum John Cage Mozart den Vorzug gegenüber Bach gegeben hat.
                                Und warum es bei Glenn Gould wohl eher umgekehrt war.
                                Aber was die Abgrenzungen zu den Romantikern angeht, würde mich wirklich interessieren, was bei einem höheren Lebenalter Mozarts passiert wäre.
                                Man muss sich ja mal überlegen, dass Mozart nur 72 Jahre alt hätte werden müssen, um gemeinsam mit Schubert zu sterben. Und Goethe hat Schubert sogar überlebt!
                                Nicht auszudenken! Vor allem wenn es dann noch einen persönlichen Kontakt und Austausch gegeben hätte! Es gibt schon Bezüge von Mozart zu Schubert. Er war wirklich ein Genie, da gibt es soviel, was im Keim schon angelegt ist, was die Späteren dann ausgearbeitet haben! Ich finde z.B. das Finale der a-moll-Sonate KV 310 schon sehr "romantisch", mit diesem ungebändigten, unruhig drängenden Impuls, da wird die Form des Rondos schon fast nebensächlich! Diese Sonate liebe ich besonders! Ich habe heute einige sehr ariöse Mozart-Lieder gehört mit Julia Varady und Elena Bashkirowa am Klavier (Orfeo). Wirklich sehr schön! Gould ist natürlich ein Extremist: für den ist so ein Mozart-Konzert musikalischer Leerlauf. Man kann nicht alles mit der Elle von Bach messen (das hat ihm der Bruno Monsaignon auch vorgehalten, sehr witzig, dieser Film!). Aber wenn er sich dann Haydn und Mozart vornimmt, dann nimmt er sie doch sehr ernst. Und indem er sie gegen den Strich bürstet, fördert er oft - auch wenn manches mißlingt - ganz aufregende Dinge zutage! Für Exzentriker habe ich durchaus etwas übrig - wenn sie ehrliche Musiker sind wie Gould.

                                Jetzt zu nachtschlafender Zeit so ein tolles Gespräch über Mozart... :M

                                Beste Grüße
                                Holger

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