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Wahrnehmung und Meinung

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    #91
    AW: wahrnehmung und meinung

    Holger's Texte wirken aber eher auf mich, dass er darauf wartet, dass David und andere einlenken und sagen
    "Ja Holger, Du hast recht und wir lagen mit der Messtechnik falsch"

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      #92
      AW: wahrnehmung und meinung

      Zitat von ruedi01 Beitrag anzeigen
      Jetzt versuchts Du dich aber ganz elegant aus Deiner verqueren Argumentation herauszuwinden.

      Was hat eine konkrete technische Fehlkonstruktion, egal ob Elektrorasierer, Hifi-Gerät, Automobil oder sonst was mit Wissenschaftskritik zu tun?!?...Was???:X
      Aus so einer Antwort lese ich die fehlende Bereitschaft heraus, die Argumentation des Anderen überhaupt zu verstehen und statt dessen zu "werten" nach der eigenen Überzeugung. Es ging nicht im geringsten um Wissenschaftskritik, sondern darum, dass die Grundlage für einen Ernst gemeinten Meinungsaustausch die Anerkennung der Meinungshaftigkeit der eigenen Meinung ist. Genau die wird von einer dominanten Gruppe hier bestritten, weil ja die Anwendung von technischem Wissen reine Wissenschaft sei. Dann gibt es aber nur eine richtige Meinung und jeder Meinungsaustausch reduziert sich auf das Rechthaben und Rechtbekommen. Die Beispiele, die ich gebracht habe, zeigen allerdings evident, dass diese Annahme falsch ist. Ich habe mir dann erlaubt, darauf hinzuweisen, wohin die Rituale hier führen: Die Andersmeinenden suchen das Weite... Natürlich kann man so denken, nur sollte man sich dann auch der Konsequenzen daraus im Klaren sein. Das war als aufrüttelndes Intermezzo von mir gemeint, nicht mehr und nicht weniger.

      Zitat von Atmos Beitrag anzeigen


      Wenn 2 Menschen unterschiedlicher Meinung sind, muss es doch nicht zwangsläufig bedeuten, dass am Ende nur eine Meinung vorherrscht.

      Ja, aber die Verpflichtung zu einer gemeinsamen Meinung zu kommen, d.h. sich mit dem Anderen auseinanderzusetzen und sich um das Finden einer Gemeinsamkeit zu bemühen, bleibt damit bestehen. Das scheint mir doch sinnvoll im Zeitalter von Selbstmordattentätern.

      Zitat von Mike Beitrag anzeigen
      Ja, sehe ich ebenso: "Let's agree to disagree" kann auch ein gutes und sinnvolles Ergebnis einer Diskussion sein. Zumindest finde ich diese Haltung wichtig. Sie stellt für mich überhaupt eine Grundlage zur Diskussion dar. Es zeigt eine gewisse Demut dem anderen gegenüber. In einer egozentrischen Gesellschaft trifft man leider nur allzu oft auf den Gegenpol, der Rechthaberei. Schade, denn wenn ich bereits mit der "Ich-habe-recht"-Haltung in die Diskussion einsteige, nehme ich mir die Chance dazuzulernen. Dann kann ich mir die Diskussion gleich sparen. Schade um die Zeit...
      Da kann ich Dir nur voll zustimmen, lieber Mike.

      Zitat von joerg67 Beitrag anzeigen
      Holger's Texte wirken aber eher auf mich, dass er darauf wartet, dass David und andere einlenken und sagen
      "Ja Holger, Du hast recht und wir lagen mit der Messtechnik falsch"
      Ganz bestimmt nicht ist das mein Anliegen! :Z

      Schöne Grüße
      Holger

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        #93
        AW: wahrnehmung und meinung

        Zitat von Holger Kaletha Beitrag anzeigen
        ....

        Ja, aber die Verpflichtung zu einer gemeinsamen Meinung zu kommen,.........
        Wenn am Ende eine Entscheidung stehen muss, dann ist eine Annäherung der Standpunkte und Argumente wichtig, aber nicht doch in Sachen Hifi und Musikhören.

        ;)

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          #94
          AW: wahrnehmung und meinung

          Zitat von Holger Kaletha Beitrag anzeigen
          Ja, aber die Verpflichtung zu einer gemeinsamen Meinung zu kommen, d.h. sich mit dem Anderen auseinanderzusetzen und sich um das Finden einer Gemeinsamkeit zu bemühen, bleibt damit bestehen. Das scheint mir doch sinnvoll im Zeitalter von Selbstmordattentätern.
          Schöne Grüße
          Holger
          geht das?
          eine verpflichtung im freien gedankenaustausch?
          wessen meinung wird dann verpflichtend? wenn zu unterschiedliche denkansätze da sind.
          dass es sinnvoll ist, sich soweit wie möglich sachlich und ohne vorteile auf den andern einzulassen bestreitet hier anscheinend niemand.
          ich kann bloß eine meinung äußern - meine.
          schnittmengen gibts nicht immer.
          gruß reinhard

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            #95
            AW: wahrnehmung und meinung

            Zitat von ra Beitrag anzeigen
            schnittmengen gibts nicht immer.
            @ra

            So sehe ich das auch.

            Gut ist m.E., wenn man dies (noch ...) rechtzeitig erkennt.

            Ein "Beinbruch" ist es trotzdem nicht (muss es jedenfalls m.E. nicht sein):

            Es führt u.U. nur dazu, daß Menschen dann getrennte Wege gehen, sei dies etwa privat oder auch beruflich oder auch nur in dem konkreten Zusammenhang, wo es eben keine "Schnittmenge" zw. den Beteiligten gibt.

            Alles andere würde nur dazu führen, daß sich Menschen in den fraglichen Aspekten gegenseitig behindern.

            Und das wiederum führt stets zu einer verminderten Lebensqualität und/oder zu verminderten Entwicklungsmöglichkeiten der Beteiligten.


            Zitat von Atmos Beitrag anzeigen
            Wenn am Ende eine Entscheidung stehen muss, dann ist eine Annäherung der Standpunkte und Argumente wichtig, aber nicht doch in Sachen Hifi und Musikhören.

            ;)

            @Atmos

            Das ist auch m.E. ein wichtiger Aspekt: HiFi und die Ansätze dazu sind per se erstmal nicht lebenswichtig. Allein von daher besteht überhaupt keine Notwendigkeit, daß man sich in diesem Umfeld - mit wem auch immer und worüber auch immer - "einigen" müsste.
            Zuletzt geändert von dipol-audio; 20.08.2017, 23:02.
            Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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              #96
              AW: wahrnehmung und meinung

              Zitat von Holger Kaletha Beitrag anzeigen
              Darüber kannst Du jetzt die nächsten Monate wissenschaftliche Betrachtungen anstellen und Deine Buchführung weiter sorgfältig pflegen! Ich finde es ja schön, dass ich so interessant bin, dass man sich so intensiv mit mir beschäftigen muss!
              Nicht nötig, die paar Posts reichen schon um zu erkennen, dass du hier gerne postest und eben nichts wichtigeres zu tun hast, dir deine Zeit zu schade ist unsw.

              Ich frage mich nur wieso du zuvor sowas dann überhaupt sagst?

              Wer kauft Braun-Rasierer? Vielleicht machst Du da mal eine Erhebung!
              Falsche Frage!
              Wer kauf ein Gerät das keinen mini-Betrag kostet ohne sich vorher darüber zu informieren?
              Fanboys die immer das neueste des Herstellers haben müssen, Produkttester, ....

              Zitat von Holger Kaletha Beitrag anzeigen
              Der Kunde ist dabei der Dumme - denn er vertraut auf die Seriosität eines Marktführers und Traditionsherstellers wie Braun.
              Es entschuldigt natürlich nicht die Fehlkonstruktion, dafür ist nur der Hersteller verantwortlich, jedoch für den Kauf ist nur der Kunde verantwortlich, und wenn der ein Produkt kauft weil der Hersteller seiner Meinung nach toll ist - dann ist der eben ein Fanboy und hat sich nicht über das Produkt informiert.

              Zitat von joerg67 Beitrag anzeigen
              Holger's Texte wirken aber eher auf mich, dass er darauf wartet, dass David und andere einlenken und sagen
              "Ja Holger, Du hast recht und wir lagen mit der Messtechnik falsch"
              Wirkt auf mich auch so.
              Was ja auch kein Problem ist, wer will denn schon nicht recht haben?
              Aber was ich dabei so verdreht finde ist, dass er dies ja immer wieder den anderen vorwirft.

              "Hört auf Recht haben zu wollen - denn ich habe Recht (will Recht haben)"

              mfg

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                #97
                AW: wahrnehmung und meinung

                Zitat von Atmos Beitrag anzeigen
                Wenn am Ende eine Entscheidung stehen muss, dann ist eine Annäherung der Standpunkte und Argumente wichtig, aber nicht doch in Sachen Hifi und Musikhören.

                ;)
                Da habe ich mich in der Tat schlecht ausgedrückt. Es geht natürlich nicht darum, inhaltlich dieselbe Meinung zu haben oder gar haben zu müssen. "Gemeinsamkeit" heißt hier, den gemeinsamen Boden für einen Dialog nicht zu verlassen. Man kann über das Für und Wider von Abtreibung, Radikalpazifismus, Tierschutz, Regietheater etc. gemeinsam streiten. Nur die Foren-Gemeinsamkeit des Miteinander-Redens endet dann, wenn der Abtreibungsgegner Abtreibung für Mord erklärt, der selbsterklärte Patriot den Pazifisten für einen Vaterlandsverräter, der Tierschützer den Fleischesser für einen Menschen- und Tierfeind und der RT-Gegner RT-Regisseure für Verbrecher und Kulturschänder. Dann gibt es entweder gar keine Foren-Gemeinsamkeit oder es entstehen Privatforen wie die von Kaninchenzüchtern oder Jagdbegeisterten, wo der Teilnehmerkreis auf diejenigen beschränkt bleibt, die eine bestimmte Weltanschauung teilen. Wenn man ständig Gesprächsteilnehmer, die eben nicht einen technizistischen Zugang zum Hifi-Thema haben und ihn auch gar nicht haben wollen, als arme Irre und Verführte von der Werbung bezeichnet, dann nimmt man sie nicht Ernst und sie fühlen sich in einem solchen Forum fehl am Platze.

                Zitat von schauki Beitrag anzeigen
                Falsche Frage!
                Wer kauf ein Gerät das keinen mini-Betrag kostet ohne sich vorher darüber zu informieren?
                Fanboys die immer das neueste des Herstellers haben müssen, Produkttester, ....
                Das ist einfach kompletter Unsinn. Wenn ich Jahrzehnte mit diesen Rasierern keinerlei schlechte Erfahrungen gemacht habe, dann habe ich auch keine Bedenken, einen neuen zu kaufen, wenn ich ihn brauche. Bei Rasierern gibt es zudem die Empfehlung wegen der unterschiedlichen Art der Rasur und der Hautverträglichkeit bei einer Rasurtechnik (sprich einem Hersteller) zu bleiben. Bevor man solchen Blödsinn schreibt wie "Fanboy" etc. sollte man sich mindestens mal informieren. Und natürlich lese ich auch vorher die Bewertungen im Netz. Nur nützt das einfach wenig in diesem Fall einer neu erschienenen Serie, weil sich so ein Konstruktionsfehler nicht gleich herausstellt, sondern erst nach einigen Monaten. Ich kaufe auch nicht aus Prinzip das neueste Modell (das ist auch wieder diese unangenehme Art, einem Gesprächspartner etwas zu unterstellen, ohne sich zu informieren). Ich benutze so einen Rasierer so lange wie es geht. Wenn es nicht mehr geht, wird halt nach vielen Jahren ein neuer gekauft.

                Schöne Grüße
                Holger
                Zuletzt geändert von Gast; 21.08.2017, 07:56.

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                  #98
                  AW: wahrnehmung und meinung

                  Holger, zumindest deinem letzten Beitrag (#97) stimme ich zu.

                  Des Weiteren: ist man "Fanboy", wenn man bestimmte Marken, mit denen man in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht hat, auch weiterhin bevorzugt? Ich denke, dass nicht.

                  Zufällig habe ich gerade die letzte Zeit ein paar Mal zu anderen Marken gegriffen und wurde enttäuscht. Danach habe ich (Amazon sei dank) auf "meine" bewährten Marken zurückgegriffen. bzw. umgetauscht - und alles war bestens.
                  Gruß
                  David


                  WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
                  Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
                  Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
                  Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
                  Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
                  Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
                  Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

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                    #99
                    AW: wahrnehmung und meinung

                    Zitat von Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                    Wenn man ständig Gesprächsteilnehmer, die eben nicht einen technizistischen Zugang zum Hifi-Thema haben und ihn auch gar nicht haben wollen, als arme Irre und Verführte von der Werbung bezeichnet, dann nimmt man sie nicht Ernst und sie fühlen sich in einem solchen Forum fehl am Platze.
                    So ist es. Warum sie dann unbedingt in einem solchen Forum schreiben wollen, erschliesst sich mir nicht. Zumal es ja auch ein Forum gibt, wo Leuten mit nicht "technizistischen Zugang" eine geschützte Heimstätte geboten wird. Ist es Missionierungsdrang, Geltungsbedürfnis oder einfach ein soziologisches Experiment, dass Du immer wieder bei David aufschlägst?

                    Grüße

                    Bruce

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                      AW: wahrnehmung und meinung

                      Zitat von Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                      Wenn man ständig Gesprächsteilnehmer, die eben nicht einen technizistischen Zugang zum Hifi-Thema haben und ihn auch gar nicht haben wollen, als arme Irre und Verführte von der Werbung bezeichnet, dann nimmt man sie nicht Ernst und sie fühlen sich in einem solchen Forum fehl am Platze.



                      Das wäre ja noch harmlos Hier wird aber wiederholt von "Spinnern" und gar "Psychopathen" gesprochen, die irgendwie "krank" seien. Dabei steht ihnen weder ein Urteil darüber zu noch kennen sie die Menschen, die sie mit solchen Worten diffamieren.

                      Kommentar


                        AW: wahrnehmung und meinung

                        Aus so einer Antwort lese ich die fehlende Bereitschaft heraus, die Argumentation des Anderen überhaupt zu verstehen und statt dessen zu "werten" nach der eigenen Überzeugung. Es ging nicht im geringsten um Wissenschaftskritik, sondern darum, dass die Grundlage für einen Ernst gemeinten Meinungsaustausch die Anerkennung der Meinungshaftigkeit der eigenen Meinung ist. Genau die wird von einer dominanten Gruppe hier bestritten, weil ja die Anwendung von technischem Wissen reine Wissenschaft sei.
                        Was habe ich denn nicht verstanden an Deinen Äußerungen?

                        Ich darf Dich an Dein Posting #56 erinnern. Wo Phototipps richtiger Weise darauf hinweist, Zitat: Die Elektronik selbst ist die praktische Anwendung von theoretisch-wissenschaftlichen Erkenntnissen...

                        Darauf entgegnest Du, Zitat: Das wäre wirklich wunderbar, denn dann gäbe es nur Technik, die auch perfekt funktioniert genauso wie die Theorie, die keine Fehler macht. Leider war mein neuer Rasierapparat ziemlich schnell hinüber und ich durfte auch noch die Reparaturkosten bezahlen. Ganz wissenschaftlich!

                        Erst einmal ist Deine Antwort vollkommen am Thema vorbei und dann implizierst Du wenn Technik versagt ist die wissenschaftlich Theorie dahinter falsch. Genauso könntest Du auch behaupten die Lehre von der Statik sei fehlerhaft, nur weil irgendwo, irgendwann mal eine Brücke eingestürzt ist...

                        Merkst Du eigentlich nicht mehr wie Krude Deine Schreibe ist?!?:E

                        ...und dann ruderst Du hier auch noch endgültig zurück und behauptest forsch Deine Aussagen seien ja gar keine Wissenschaftskritik gewesen...und alles sei irgendwie nur ein Missverständnis gewesen...weil es immer die anderen sind die (Dich!) missverstehen (wollen)...

                        ...das Beispiel des Geisterfahrers, der meint alle anderen seien Geisterfahrer habe ich im Zusammenhang mit Deiner Art zu 'argumentieren' irgendwo, irgendwann schon mal gebracht. Es passt wie man zum wiederholten male hier sehen kann immer noch sehr gut...

                        Gruß

                        RD

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                          AW: wahrnehmung und meinung

                          Im Hinblick auf die Unvereinbarkeit von Meinungen: Wenn ich überlege, wie die Anichten meiner Freunde und Bekannten bei vielen Themen von meinen abweichen, dann merke ich, dass es wichtiger ist die gleiche Haltung statt die gleiche Meinung zu haben. Wenn die Haltung von Toleranz und Akzeptanz geprägt ist, wie es schließlich bei Freunden aus meiner Perspektive sein sollte, kann eigentlich gar nichts im Zwischenmenschlichen schief gehen. Im Gegenteil: Oft überlege ich noch Tage bishin zu Wochen oder sogar, wenn auch seltener, Jahren, ob der Standpunkt meines Diskussionspartners nicht doch zutrifft. Und es passiert mir dann recht häufig, dass sich meine Ansichten ebenfalls geändert haben und ich später auf denjenigen zukomme und ihm im Nachhinein recht gebe. Umgekehrt kommt es natürlich auch vor, dass mir später recht gegeben wird.

                          Die Krux ist: Wenn ich etwas definiere, definiere ich sein Gegenteil gleich mit. So ist das in unserer Welt der Dualität. Wenn ich "Kabelklang" definiere, definiere ich gleichzeitig, was kein "Kabelklang" ist. Es gibt IMMER zwei Seiten an einer Medaille. Schaue ich nur die eine an, entgeht mir die andere. Finde ich den "Kopf" besser als die Zahl, ist es nicht an mir, das auch von dem anderen zu erwarten.

                          Gut, nun könnte man sagen, "Ja, das ist trivial. Aber wie ist es in der Wissenschaft?". Meine Antwort genauso - nur intellektuell verschleiert. Beispiele gibt es zuhauf. Man nennt es dort nur anders: "Paradigma". Wer von dem gängigen Paradigma einer Wissenschaft abweicht, wird bestenfalls nicht gehört. Oft wird dieser Mensch aber wissenschaftlich "mundtot" gemacht. Ich denke nicht nur an das extreme Beispiel eines Dr. Boltzmann, der sich, nachdem er es "gewagt" hat, sich der herrschenden Meinung - oder besser: der Meinung der Herrscher - zu widersetzen und eine Alternative Meinung zu haben, suizidiert hat: Er wurde buchstäblich von seinen "Wissenschaftskollegen" getötet.

                          Gäbe es grundsätzlich nur eine Meinung, z.B. weil es nach einer Diskussion immer einen Konsenz gibt, würde der Erkenntnisprozess drastisch gehemmt. Das Spannungsspiel zwischen den unterschiedlichen Meinungen schafft erst einen umfassenden Fortschritt. Zumindest könnte es theoretisch so sein. In der Realität verhält sich das sehr oft anders. Ich denke da an die Wissenschaft: Wer vom gängigen Paradigma abweicht, hat es ungleich schwerer, Drittmittel einzuwerben. Er hat es schwerer, bei Fachkollegen (oft sogar auch in der Gesellschaft) Anerkennung zu finden. Denn auch diese "Fachkollegen" haben einiges zu verlieren: Ihren Ruf, sollten sie bisher falsch gelegen haben. Ihre Selbstsicht: Wenn ein Wissenschaftler nach 40 Jahren seiner Forschung feststellen, dass er falsch lag, wird er seine Forschung verteidigen, wie eine Löwenmutter ihre Jungen. Das verhindert den Fortschritt, das verzerrt die Forschung.

                          Meinungsmonopolismus führt zu Paradigmen und Dogmen und zur Spaltung in "richtige" Lehre und Ketzerei. Und sind es nicht gerade diejenigen Forscher, die dem gängigen Paradigma getrotzt haben, die die Wissenschaft einen großen Sprung voran gebracht haben? Ich denke nicht nur an Einstein, man kann das auch auf Künstler (Musiker, Maler, Theaterregisseure etc.) erweitern. Ich vergleiche dieses gerne mit der Biologie: Es gibt in der Genetik die "Gen-Drift" und den "Gen-Shift". Die Gen-Drift führt zu regionalen Unterschieden. Oder anders ausgedrückt: Sie führt zu Gruppen von Lebewesen, die sich stark ähneln und sich von anderen Gruppen in eben diesen Merkmalen unterscheiden. Das könnten, auf die Politik übertragen, Parteien sein. Auf andere soziale Systeme übertragen können das Unterschiede im regionalen Brauchtum sein. Wäre es denn sinnvoll, wenn alle regionalen Bräuche in einem einzigen aufgingen? Hier gilt meiner Ansicht nach das "Leben und Leben lassen": Toleranz und Akzeptanz des Anderen - oder gibt es ein "Besser" oder "Schlechter"?

                          Die Gen-Shift wäre mit einem "Quantensprung" in der Wissenschaft vergleichbar: Die Newton'schen Axiome, die Relativitätstheorie, die Quantenmechanik usw. sind Beispiele. Im Gesellschaftlichen wären die Renaissance, die Industrialisierung, die Entdeckung Amerikas etc. Beispiele. Und im Künstlerischen gibt es ebenfalls unzählige Beispiele (Symbolismus, Expressionismus, Romantik, Kubismus...). Die "Quantenspringen" - also die "Visionäre" - haben es einfach schwer: Sie sind ihrer Zeit (dem Zeitgeist) so weit voraus, dass sie schlicht als eine Gefahr für die herrschenden Ansichten erkannt werden. Oder einfach nicht verstanden und deshalb als "Spinner" verlacht werden.

                          "Konsenzerei" - das zwanghafte Suchen nach einer Gemeinsamen Meinung - ist derzeit gesellschaftliches "Paradigma": Man denke da an die Politik, die Medien oder auch die Wissenschaft, die durchökonomisiert wird: Erforscht wird, was den Drittmittelgebern einen finanziellen Fortschritt verspricht. Die Freiheit der Lehre? Ja, wo ist die geblieben? Die Meinungsfreiheit? Wo gibt es die noch, wenn nicht "hinter vorgehaltener Hand"? Gut, vielleicht überspitze ich etwas...

                          Diese "Drift", die Ansichten zu Paradigmen und Dogmen gefrieren lässt, sehe ich als gefährlich an: Das dritte Reich, der kalte Krieg, die Ausbeutung der Erde und der Menschen, die Hexen- und Ketzerverbrennung und Terrorismus sind nur wenige Bespiele. Warum können unterschiedliche Meinungen, Systeme, Religionen etc. nicht koexistieren? Wäre dem so, ja dann...

                          Mir selbst begegnet diese vollkommen unsinnige und oft auch unverständliche Intoleranz im Hinblick auf meinen Vegetarismus: Wenn ich mich als Vegetarier "outen" muss (z.B. vor dem Essen), gerate ich oft in einen "Erklärungszwang". Da werden munter Dinge unterstellt, die überhaupt nicht zutreffen (ungesund, intolerant usw.) oder es werden blöde Witze gerissen, die ich nach 26 Jahren Vegetariertums alle schon dutzendfach gehört habe. Ich habe mich deshalb dazu entschlossen, keine Diskussionen mehr um dieses Thema zu führen - und fahre gut damit. Ist es nicht schade, dass man sich manchmal selbst zensieren muss, um keinen Streit vom Zaun zu brechen? Und das ist nur eine Kleinigkeit. Man denke an größere Themen wie z.B. Zuwanderung...

                          Also: Ich finde konträre Meinungen wertvoll. Und ich finde es wertvoll, diese so, wie sie sind, stehen zu lassen. Je mehr "lose Enden" vorhanden sind, an denen "weitergestrickt" wird, desto eher kann es zu einem wirklichen Erkenntnissprung kommen. Warum sonst sollten "Querdenker" in Innovationsabteilungen der Industrie beliebt sein? Monokulturen finde ich ungesund: Man siehe die Landwirtschaft oder die Forstwirtschaft: Monokulturen müssen künstlich gegen "Schädlinge" verteidigt werden - ein Schelm, wer Arges dabei denkt...
                          Beste Grüße,
                          Mike

                          ____________________
                          Hier steht keine Signatur...

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                            AW: wahrnehmung und meinung

                            Zitat von Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                            ...
                            Das ist einfach kompletter Unsinn.
                            Starkes Argument, aber nein.

                            Wenn ich Jahrzehnte mit diesen Rasierern keinerlei schlechte Erfahrungen gemacht habe, dann habe ich auch keine Bedenken, einen neuen zu kaufen, wenn ich ihn brauche.
                            Was dabei rauskommt so zu handeln, hast du ja gesehen.

                            Bei Rasierern gibt es zudem die Empfehlung wegen der unterschiedlichen Art der Rasur und der Hautverträglichkeit bei einer Rasurtechnik (sprich einem Hersteller) zu bleiben. Bevor man solchen Blödsinn schreibt wie "Fanboy" etc. sollte man sich mindestens mal informieren.
                            Hautverträglichkeit dürfte in der Tat jetzt bei einem nicht funktionierenden Rasierer und entsprechend gar keiner Rasur ziemlich gut sein - gratuliere toller Kauf

                            Und natürlich lese ich auch vorher die Bewertungen im Netz. Nur nützt das einfach wenig in diesem Fall einer neu erschienenen Serie, weil sich so ein Konstruktionsfehler nicht gleich herausstellt, sondern erst nach einigen Monaten. Ich kaufe auch nicht aus Prinzip das neueste Modell (das ist auch wieder diese unangenehme Art, einem Gesprächspartner etwas zu unterstellen, ohne sich zu informieren). Ich benutze so einen Rasierer so lange wie es geht. Wenn es nicht mehr geht, wird halt nach vielen Jahren ein neuer gekauft.
                            Und du wurdest von wem gezwungen dir ein Gerät dieses Herstellers und einer neu erschienenen Serie zu kaufen?


                            Zitat von Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                            ... Wenn man ständig Gesprächsteilnehmer, die eben nicht einen technizistischen Zugang zum Hifi-Thema haben und ihn auch gar nicht haben wollen, als arme Irre und Verführte von der Werbung bezeichnet, dann nimmt man sie nicht Ernst und sie fühlen sich in einem solchen Forum fehl am Platze.
                            Und die Konsequenz daraus?
                            Sie schreiben über die ganz wichtigen Dinge des Lebens.
                            Z.B. fehlkonstruierte Elektro-Rasierer.


                            Zitat von David Beitrag anzeigen
                            ..
                            Des Weiteren: ist man "Fanboy", wenn man bestimmte Marken, mit denen man in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht hat, auch weiterhin bevorzugt? Ich denke, dass nicht.
                            Nein natürlich nicht.
                            Ich weiß auch nicht wieso Holger darauf kommt, dass ich ihn als Fanboy bezeichne. :Y

                            Zufällig habe ich gerade die letzte Zeit ein paar Mal zu anderen Marken gegriffen und wurde enttäuscht. Danach habe ich (Amazon sei dank) auf "meine" bewährten Marken zurückgegriffen. bzw. umgetauscht - und alles war bestens.
                            Produkte anderer Marken.
                            Ein Fanboy schaut (nur) auf die Marke.

                            mfg

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                              AW: wahrnehmung und meinung

                              Zitat von Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                              ...
                              Wenn man ständig Gesprächsteilnehmer, die eben nicht einen technizistischen Zugang zum Hifi-Thema haben und ihn auch gar nicht haben wollen, als arme Irre und Verführte von der Werbung bezeichnet, dann nimmt man sie nicht Ernst und sie fühlen sich in einem solchen Forum fehl am Platze.
                              ...

                              Holger siehst du, ich beobachte deine Beiträge hier bereits seit einigen Jahren ...


                              Und das von mir Hervorgehobene (*) zeigt mir wieder einmal Folgendes ganz deutlich:

                              Du bist es allen voran, der andere
                              • in einer (für Dich scheinbar ...) "uniforme Gruppe" zusammenfasst

                              • "kategorisiert" und "etikettiert"



                              Das Problem besteht bei dir u.a. darin, daß du bei Diskussionen, welche technisches Basiswissen zum Inhalt haben oder erfordern, nicht zu folgen und daher auch nicht zu differenzieren in der Lage bist. Auch beim "Dazulernen" - einer wichtigen Eigenschaft für Menschen, die sich gern als "Diskussionsteilnehmer" sehen möchten - hapert es doch ganz deutlich.

                              Du hättest dir innerhalb der letzten Jahre z.B. mit nur wenigen Wochenstunden Zeitaufwands etwa
                              • das Ohm'sche Gesetz (und seine Anwendung in einfachen Grundschaltungen)

                              • Grundbegriffe der Akustik

                              • Grundkenntnisse im Bereich der Hörpsychologie (z.B. Eigenschaften des räumlichen Hörens beim Menschen, ...)

                              • ... etc.

                              ohne Weiteres aneignen können. Dazu reicht aber deine Bereitschaft, auf andere durch den Erwerb relevanter Kenntnisse zuzugehen, nicht aus.

                              Wird dir eine (ansonsten beliebige) Argumentation (aus deiner subjektiven Sicht) "zu technisch geprägt", dann ist diese Argumentationsweise (für dich) "technizistisch" und das jeweilige Gegenüber ist dann folglich wohl ein "Technizist".


                              Ein "Technizist" ist nun aber ganz offenbar etwas anderes als etwa
                              • ein Musikhörer u.a. mit naturwissenschaftlichen Kenntnissen (etwa in den Bereichen Elektrotechnik, Elektroakustik, Raumakustik) und Kenntnissen innerhalb der Hörpsychologie

                              • ein technisch versierter Mensch

                              • ein Techniker

                              • ein Entwickler im Bereich der Audiotechnik

                              • ein Tontechniker

                              • ein Musiker der technische Hilfsmittel (etwa zum Stimmen seines Instruments) verwendet

                              • Ein Instrumentenbauer, der Kenntnisse aus der Akustik und der technischen Akustik in seiner Arbeit nutzt

                              • ... etc.



                              und wird von dir auf den "technischen Bereich" (der dir fremd und inhärent suspekt erscheint, also bei Dir Unsicherheit auslöst ...) reduziert (deine sprachlichen Operationen s.o. kann man ebenso als brandmarken bezeichnen), selbst wenn (vom jeweiligen Gegenüber) oft gar nicht (nur) rein technisch, sondern etwa primär hörpsychologisch argumentiert wird.


                              Mir Deinem Verhalten hast Du im Lauf der Zeit die Geduld vieler hier schlicht aufgebraucht und das gilt für andere mit vergleichbaren "Herangehensweisen" (die keine adäquaten sind ...) ebenso:

                              Sie sind in anderen Foren tatsächlich "besser aufgehoben", die sich auf die "Betreuung" (oder auch wirtschaftliche Nutzbarmachung) einer letztlich eher esoterisch geprägten Klientel (**) "spezialisiert" haben.



                              ______________

                              (*) Das von dir selbst ganz offensichtlich nicht unterdrückt werden kann, selbst wenn du gerade den 2. Teil (s.u.) der typischen "Holger'schen Aufmerksamkeitsacht" (8) fliegst, die in einem sehr berechenbaren Wechsel aus 1. Provokation (meist durch sachfremde Themen und fragil konstruierte "Analogien" ...) und (nach 180 Grad Kehre über der Tribüne der "Flugschau" ...) 2. (Schein-)Rückzug (d.h. sich gerieren als Mitglied einer "armen Minderheit" und als "Andersdenkender" der hier schlecht behandelt werde und damit anderen gefühlt "Andersdenkenden" "aus der Seele spreche" ... etc. etc.) besteht.


                              (**) Solcherlei Klientel gibt es in verschiedenen "Geschmacksrichtungen": Von "alternativ technizistisch" bis "naiv subjektivistisch" kann sie jede Farbe und Form (oft sind es wohl eher "Anstriche") annehmen, bleibt dabei aber stets deutlich erkennbar.

                              Zuletzt geändert von dipol-audio; 21.08.2017, 13:18.
                              Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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                                AW: wahrnehmung und meinung

                                Zitat von Holger Kaletha Beitrag anzeigen
                                Wenn man ständig Gesprächsteilnehmer, die eben nicht einen technizistischen Zugang zum Hifi-Thema haben und ihn auch gar nicht haben wollen, als arme Irre und Verführte von der Werbung bezeichnet, dann nimmt man sie nicht Ernst und sie fühlen sich in einem solchen Forum fehl am Platze.
                                Holger,

                                ich habe nicht das Gefühl, dass man hier Irgendjemanden als 'armen Irren' oder als 'von der Werbung Verführten' bezeichnet, nur weil er/sie sich nicht auf dem selben hohen, technischen Niveau befindet wie man selbst. Jedenfalls hab ich noch nie so empfunden.

                                Klar, wenn Jemand sein Nicht-Wissen mit unwissenschaftlichen Meinungen füllt und dann versucht, das den Fachleuten als 'die Wahrheit' zu verkaufen, dann darf man sich nicht wundern, wenn man gehörigen Gegenwind zu spüren bekommt.

                                Was mich betrifft, bin ich auch kein Fachmann und habe in dieser Thematik immense Wissenslücken. Und genau deswegen wirst Du hier auch keinen Diskusisonsbeitrag in diese Richtung lesen können. Ich lese gerne mit, so lange ich den Worten folgen kann, und wenn das nicht mehr der Fall sein sollte, dann beende ich das Lesen an der Stelle. So wichtig ist dieses Thema für mich nicht. So lange ich nicht das Gefühl habe, beim Musik Hören Ohrenkrebs zu bekommen, passt es für mich. Und es schert mich einen Teufel, wenn das Andere anders sehen. Aber keinesfalls werde ich versuchen, irgend Jemanden von meiner Meinung zu überzeugen.

                                LG - Herby

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