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Kaum schlechte Aufnahmen? Schön wär's!

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    #16
    AW: Kaum schlechte Aufnahmen? Schön wär's!

    bei moderneren produktionen kommt noch ein anderes problem dazu.
    dadurch, dass es technisch viel einfacher wurde und die möglichkeiten viel mehr, ist das danebenhauen auch einfacher geworden. es entsteht das wald bäumeproblem.
    zur illustration verweise ich auf die ALS regel

    da werden dann spielereien aus der vorproduktion in die produktion hineinreklamiert, die absolut dort nix verloren haben. klangtüftler kleinviehmist, da muss man dann, was man gar nicht kann, und baut nach, was ein zufall gewesen ist.
    der vorproduzent erzeugt was, von dem er gar nicht mehr weiß, wie ihm das zufiel und das studio soll das nachmachen und wirft unter zeitdruck die nerven weg.
    "wenn er das so will, dann machen wir ihm halt den schas ..."
    teufelskreis der modernen technik.
    Zuletzt geändert von longueval; 08.02.2017, 11:58.
    ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

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      #17
      AW: Kaum schlechte Aufnahmen? Schön wär's!

      @Unregistriert schrieb:
      Hallo David,

      grundsätzlich teile ich deine Erfahrung in der Sache. Bob Katz - ein bekannter amerikanischer Produzent hat die Geschichte des loudness Wahns mal gezeigt: https://www.youtube.com/watch?v=u9Fb3rWNWDA
      Danke für diesen Link, sind ein paar absolut passende Sound-Beispiele dabei - genau das meine ich.
      Keine Anlage dieser Welt kann so etwas gut wiedergeben! Kaputt ist kaputt. Komisch, dass das so wenige Leute verstehen (oder nicht hören?)
      Gruß
      David


      WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
      Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
      Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
      Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
      Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
      Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
      Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

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        #18
        AW: Kaum schlechte Aufnahmen? Schön wär's!

        Mich stört bei dieser Betrachtungsweise Grundsätzliches.

        Es wird hier nämlich die Musik Mittel zum Zweck. Der Sinn des Musikhörens reduziert sich alleine auf ein "Sichaufgeilen" an der technischen Kompetenz eines Abhörsystems, und das ist gelinde gesagt beinahe so etwas wie ein Fetisch.

        Ich käme doch nicht auf die Idee, mir Musik wegen meiner Anlage anzuhören! Eine absolute Verdrehung, man kann sagen Perversion.

        Der überwiegende Großteil meiner Aufnahmen z. B. stammt aus den 40er und 50er Jahren, daneben besitze ich noch viele Aufnahmen aus der Vorschellak- und Schellackzeit. Die Aufnahmequalität war state of the art im 19. Jahrhundert, aber eben heute völlig unzureichend. Niemals käme es mir in den Sinn, auf den Genuss dieser wunderbaren Aufnahmen zu verzichten.

        Unter HiFiisten stellte ich schon immer fest, dass sie - ich nehme mich da gar nicht aus - etwas Krankhaftes an sich haben. Wenn sie dann anfangen, Kabel durchzutauschen oder CDs mit verschiedenfarbenen Stiften zu beschmieren, ist es völlig vorbei. Um Musik geht's dann längst nicht mehr.

        Eine gute Anlage in einem enstprechenden Raum ist nichts Anderes als ein hygienisches und einwandfreies Essgedeck, mal luxuriös, mal pragmatisch. Entscheidend ist das Essen. Und das ist die Musik.

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          #19
          AW: Kaum schlechte Aufnahmen? Schön wär's!

          das häufigste ohr ist das holzohr:W

          das loudnessproblem der digitalen zeit, hatte ich gar nicht mehr im fokus, weil das ist ohnehin der größte schas und eigentlich am rückzug.

          was ist der häufigste satz, der in der musikindustrie fällt?

          "des heat eh kana"

          warum sollte es da anders sein als beim heute üblichen handwerker

          "do mochma a leistn drüber"
          Zuletzt geändert von longueval; 08.02.2017, 12:27.
          ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

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            #20
            AW: Kaum schlechte Aufnahmen? Schön wär's!

            #18

            Schoen gesagt..

            Ich hab mir heut 2 songs von Bessie Smith gegoennt...1924...als musikalische Untermalung, waehrend dem Lesen hier....

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              #21
              AW: Kaum schlechte Aufnahmen? Schön wär's!

              zustimmung, geht mir auch so

              nur

              wenn ich mir ein altes gemälde anschaue, dann rechne ich mit der krakelierung, bei einem neuen, oder frisch restaurierten bild würde mich das stören und wäre ein handwerklicher fehler.

              insofern ... man darf ruhig eine realistische erwartungshaltung haben.
              die mona lisa war neu wie neu

              oder ich erlaube mir das beispiel der sixtinischen fresken, die durch jahrhunderte kerzenruß grau waren, die originalähnliche restaurierung war für viele ein schock.
              ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

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                #22
                AW: Kaum schlechte Aufnahmen? Schön wär's!

                ... ich habe Aretha Franklin Sings The Great Diva Classics; nachstehend die Dr. War-Auswertung:



                Eine Dynamik zwischen min 6 und max 7, somit grottenschlecht.

                Die CD kann nach langläufiger Meinung nur mies klingen, oder?

                Ich habe die Scheibe sowohl auf der Stereo- als auch auf der Surround-Anlage in Stereo gehört.
                Dem Grunde nach geht es um monotonen Beat-/Disco-Rhythmus, dennoch faszinierend, wenn die Bass-Schläge gut rüber kommen.

                Und über Aretha's Stimme muss man sich nicht streiten, die Dame kann singen.

                Mir gefällt die Scheibe außerordentlich gut, und insbesondere die beiden Subwoofer bieten ihr ganzes Können auf, knallhart, präzise, nichts überdeckend, kein Dröhnen, kein Wummern, einfach nur klasse. Eben Disco-Musik.

                Ich denke, jeder Produzent gibt sich letztendlich Mühe, ein gutes Produkt abzuliefern. Ansonsten würde er keine Aufträge bekommen. Und was soll ein Produzent machen, wenn der Künstler um die Ecke kommt und es lauter produziert haben möchte? Der Kunde ist König, er bezahlt die Rechnung.

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                  #23
                  AW: Kaum schlechte Aufnahmen? Schön wär's!

                  Nichts Neues ...
                  Keine Anlage dieser Welt kann so etwas gut wiedergeben! Kaputt ist kaputt. Komisch, dass das so wenige Leute verstehen (oder nicht hören?)
                  Ja sicher hört man eine eigeschränkte Dynamik - aber das allein muss nicht für schlechten Klang verantwortlich sein. Wer kennt z.B. Shania Twain ''Up'' ? Trotz mieser Dynamik klingt das gesamte Doppelalbum ausgesprochen gut - auch noch recht laut ! Da wird Kompression mit einem asoluten Minimum an Headroom betrieben. Was eine Aufnahme nach meinem Empfinden richtig schlecht macht ist echtes Clipping, wenn es bei dicht instrumentierten Musikpassagen richtig ''breiig'' wird und sich die Auflösung verabschiedet.

                  Aber ich weiß: Als Wohnzimmerhörer mit DIY-Vollbereichsboxen und offenbar schlechtem Gehör kann ich das wohl nicht richtig beurteilen ....

                  LG, dB
                  don't
                  panic

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                    #24
                    AW: Kaum schlechte Aufnahmen? Schön wär's!

                    Zu #21

                    Im Unterschied zum @David bleibt bei mir nix wie neu.....ned dass ichs absichtlich maltraetier, Gebrauchsspuren, ueberall, an allem, des i mag....mags dann umso mehr....vicious cycle...

                    Kommentar


                      #25
                      AW: Kaum schlechte Aufnahmen? Schön wär's!

                      wmn

                      mit dieser meinung bist ganz musiker, die achten einfach mehr auf gestaltungsabsicht sprich interpretation.
                      viele haben gar keine besonderen anlagen, weil eben anderes wichtiger.
                      anekdote
                      der karajan hatte zu hause im salon die zweiweger auf dem fußboden im eck stehen ...
                      sein freund, der sonyheini, ist fast aus den latschen gekippt, hat aber nix gesagt, sondern sich an den tonmeister gewendet, er soll ihm mal tipps geben zur aufstellung. hat nix genutzt.
                      Zuletzt geändert von longueval; 08.02.2017, 13:00.
                      ALSregel: besser man kann mehr, als man macht, als man macht mehr, als man kann. (brecht)

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                        #26
                        AW: Kaum schlechte Aufnahmen? Schön wär's!

                        Zitat von Unregistriert Beitrag anzeigen
                        Hallo David,

                        grundsätzlich teile ich deine Erfahrung in der Sache. Bob Katz - ein bekannter amerikanischer Produzent hat die Geschichte des loudness Wahns mal gezeigt: https://www.youtube.com/watch?v=u9Fb3rWNWDA
                        ...

                        Das ist ein guter und sehr anschaulicher Beitrag von Bob Katz. Man erkennt aber auch, daß unterschiedliche Musikgenres vom "Loudness War" in der Tendenz unterschiedlich stark betroffen sind.

                        Ich springe hier etwas über meinen Schatten und lasse Marc Henshall als Vinyl Liebhaber zu Wort kommen:

                        A look at why many choose vinyl over CD. The resurgence of vinyl as a format and it's part to play in the fight against the loudness war.


                        "However, I believe the quality difference between the two is less about the chosen format, and more a question of mastering technique. This is where the loudness war comes in."

                        Von mir frei übersetzt:

                        "Jedenfalls glaube ich, daß der Qualitätsunterschied (zwischen Vinyl und CD) weniger am Format selbst liegt, sondern eher eine Frage des Masterings ist. An dieser Stelle kommt der Loudness War in's Spiel."


                        Es war einmal ...

                        Da hatten Idealisten ein Aufzeichnungsverfahren bis zur Praxisreife entwickelt, welches gegenüber den bis dahin üblichen analogen Aufzeichnungsverfahren eine "nahezu unbegrenzte" Dynamik ermöglichte.

                        Thomas Fine, "The Dawn of Commercial Digital Recording"



                        Heute sind manche Hörer mit dem Mastering Stil in einigen Musikgenres offenbar so unzufrieden - es dürfte nicht nur der "Loudness War" an sich sein, sondern u.a. auch die jeweils eingesetzte Art der Dynamikbegrenzung, tonale Präferenzen etc. - daß sie sich wieder dem Vinyl zuwenden, weil hier offenbar anders "gemastered" wird.

                        Damit ist aber - und Marc Henshall stimmt mir in seinem Blog sinngemäß zu - Vinyl in einigen Genres nur zu einer "Marke" (ähnlich einer "Verpackung") u.a. für einen anderen Produktions-/Masteringstil geworden: Mit originären Eigenschaften des Tonträger-Formats selbst hat das wenig zu tun.

                        Fast ist es schon komisch, wenn es nicht traurig wäre: Manche sehen sich nun gezwungen, zum analogen LP Format zu greifen, weil sie dies mit "größerer Dynamik" verbinden (*).


                        Das Problem aus meiner Sicht:

                        Musikhörer unterscheiden oftmals nicht, was durchaus auch verständlich ist, zwischen dem Tonträger-Format selbst (und seinen spezifischen Möglichkeiten) und dem Produktions- und Masteringprozess, der sich u.U. in beiden Fällen (Vinyl vs. CD) - für ihr jeweiliges Lieblingsgenre - unterscheidet.

                        Manche flüchten sich also primär deshalb in ein althergebrachtes Tonträger-Format, weil ihnen bestimmte Aspekte im Bereich der (genrespezifischen) Musikproduktion nicht zusagen.

                        Dabei wäre es m.E. zielführender, genau das (auch) durch Kaufentscheidungen innerhalb der verfügbaren digitalen Medien zum Ausdruck zu bringen: Nur so kann der Kunde hier Einfluss nehmen (**).


                        _____________

                        (*) Es wäre interessant zu erfahren, wie Pioniere der frühen digitalen Aufzeichnung über aktuell beobachtbare Erscheinungen wie "Loudness War" und "Vinyl Revival" denken: Ich wünsche denjenigen von Ihnen, die noch unter uns sind, jedenfalls eine gehörige Portion Humor.

                        Das CD Format (als erstes wiedergabeseitig kommerziell verfügbares digitales Tonträgerformat) ermöglicht einen Dynamikumfang um 96dB, eine übliche LP kommt demgegenüber auf ca. 55-65dB, lediglich auf den äußersten Rillen ist mit bis zu 70dB etwas mehr drin ...




                        (**) Hier einige "Vinyl Mythen" aus einer anderen Sicht:

                        http://wiki.hydrogenaud.io/index.php?title=Myths_(Vinyl)
                        Zuletzt geändert von dipol-audio; 08.02.2017, 15:10.
                        Grüße aus Reinheim, Oliver Mertineit

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                          #27
                          AW: Kaum schlechte Aufnahmen? Schön wär's!

                          Die von mir in #20 erwaehnten 2 Aufnahmen der Bessie Smith sind natuerlich artgerecht von CD auf Festplatte uebertragen....und dann ueber einen Raumfeld Connector 2 abgespielt worden...

                          Plattenspieler hab ich keinen, juckt mich auch nicht....

                          All des



                          liegt bei mir auch nur digital vor, moechts ned missen....
                          Zuletzt geändert von Gast; 08.02.2017, 13:44.

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                            #28
                            AW: Kaum schlechte Aufnahmen? Schön wär's!

                            @Atmos#22: habe in die Scheibe reingehört. Viel Bewegung ist auf der Aussteuerungsanzeige nicht mehr zu sehen. Hängt ziemlich permanent am Anschlag. Es gibt aber auch noch schlimmeres, da zuckt dann garnichts mehr.....

                            Positiv ist, dass man darauf geachtet hat, die Instrument separiert voneinander ( bezogen auf das FQ-Band) aufzunehmen. Dadurch und die relativ sparsame Besetzung wirken die Aufnahmen, trotz der Kompremierung transparent auf mich.

                            Allerdings ermüden mich solche dynamikbegrenzten Aufnahmen relativ schnell und ich verliere den Spaß daran. Leider kann sich auch die Stimme von Aretha nicht recht entfalten, diese ist doch auch recht stark bearbeitet bzw. beschnitten.

                            Viele Grüße
                            Thelemonk

                            Kommentar


                              #29
                              AW: Kaum schlechte Aufnahmen? Schön wär's!

                              Zitat von WMN Beitrag anzeigen

                              Der überwiegende Großteil meiner Aufnahmen z. B. stammt aus den 40er und 50er Jahren, daneben besitze ich noch viele Aufnahmen aus der Vorschellak- und Schellackzeit. Die Aufnahmequalität war state of the art im 19. Jahrhundert, aber eben heute völlig unzureichend. .
                              Tatsächlich muß man das von mangelhaften Aufnahmen unterscheiden.
                              Wirklich schlecht ist nur, was unangenehm klingt.

                              Kommentar


                                #30
                                AW: Kaum schlechte Aufnahmen? Schön wär's!

                                @Atmos schrieb:
                                Und über Aretha's Stimme muss man sich nicht streiten, die Dame kann singen.
                                So unterschiedlich sind die Geschmäcker!

                                Ich - bekennender Fan Schwarzer Musik, bin quasi damit aufgewachsen - kann die nicht hören! Sie hat eine extrem unangenehme Stimme (total "blechern") und ihr "Vortrag" ist alles Andere als gut. Es ist für mich unerklärlich, wieso sie so berühmt geworden ist.
                                Gruß
                                David


                                WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
                                Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
                                Auch Personen, die noch wenig Wissen auf diesem Gebiet haben, oder solche, die Rat und Hinweise von Erfahrenen suchen, sind hier richtig.
                                Meine Auffassung von seriösen Vergleichstests: Klick mich - Die bisherigen Testergebnisse: Klick mich - Private Anlage: Klick mich - Wann gefällt mir ein Musikstück? - Klick mich
                                Grundsätzlich: Behauptungen die mir bedenklich erscheinen, glaube ich nur, wenn sie messtechnisch nachvollziehbar sind und wenn sie mir in Form eines verblindeten Vergleichs bewiesen werden konnten.
                                Eine Bitte an Alle: nicht ganze (noch dazu große) Beiträge zitieren und darunter einen kurzen Kommentar schreiben! Besser (beispielsweise): "Volle Zustimmung zu Beitrag 37".
                                Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

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