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Das Ende von Lang Lang? Konzert in Wien 28.2.2010

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    #31
    Zitat von Gerhard Beitrag anzeigen
    Hallo Holger!

    Die Lang Lang CD des Wien Konzertes ist - so ich dem Internet entnehmen kann - in der Oktober Ausgabe des Gramophone als editors choice belohnt worden. Interessant!

    Ich bin froh, dass die Zeiten vorbei sind, in denen man als Klassikinteressierter nur von Gramophone, fonoforum & Co Bewertungen einholen konnte. In den Internetforen sitzen da vielfach bessere Experten, deren Meinungen auch von Einnahmen aus Zeitungsinseraten nicht beeinflusst sind.
    Hallo Gerhard,

    die Tendenz beobachte ich schon seit längerem - die Herren Kritiker betreiben Promotion für die Plattenindustrie. Da erstellte doch mal Fono Forum eine Liste mit "Referenz"-Aufnahmen. Bei Debussy kamen dann irgendwelche unbekannteren Franzosen. Und zu Gieseking und Michelangeli hieß es dann: historische Aufnahmen! Wirklich lachhaft! Kein Pianist der Welt spielt oder nimmt Debusssy auf, ohne Gieseking und ABM zu kennen. Aber natürlich sind sie die
    Referenzen - die letzte Debussy-Aufnahme von ABM ist übrigens von 1996 (Konzert in Hamburg), also von wegen "historisch"! Die neuen Aufnahmen mögen ja nicht schlecht sein, aber sie gleich zur Referenz zu küren, zeugt von kommerziellem Interesse - so was erhöht die Verkauszahlen.

    Beste Grüße
    Holger

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      #32
      Zitat von Spalatro Beitrag anzeigen
      Lang Lang ist gerade auf Tournee mit Nikolaus Harnoncourt und die beiden räumen zumindest bei den Kritikern ganz schön ab - letzten Sonntag im niederösterreichischen Grafenegg:




      (Ich hab's nicht gehört, mir gefallen nämlich beide nicht.)

      Hallo Spalatro,

      Lang Lang und das 1. Beethoven-Konzert - das kann man sich durchaus noch anhören. Hat er ja auch aufgenommen mit Christoph Eschenbach, die CD habe ich. Ist zwar anachronistisch - Beethoven als verspäteter Mozart, aber nicht schlecht. Das 4. Beethoven-Konzert dagegen kann man einfach vergessen.

      Beste Grüße
      Holger

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        #33
        Hallo

        ich finde es schade, dass diese Tendenz sich auch bei den Kritikern in der Klassikbranche durchsetzt.

        Bei anderen Musikrichtungen ist es ja schon üblich.
        Da regt sich ein Kritiker z.B. bei einem Clapton-Konzert auf, dass wenig Action auf der Bühne ist und dass die Gitarrensoli zu lang sind ...
        :J

        LG

        Babak
        Grüße
        :S

        Babak

        ------------------------------
        "Alles was wir hören ist eine Meinung, nicht ein Faktum.

        Alles was wir sehen ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit!"


        Marcus Aurelius

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          #34
          Hi Babak

          Zitat von Babak Beitrag anzeigen
          ich finde es schade, dass diese Tendenz sich auch bei den Kritikern in der Klassikbranche durchsetzt.
          Ich glaube ja, das gab es auch im Klassikrbereich schon immer. Da wurden immer mal wieder junge Künstler gehypt, von denen ein paar Jahre später niemand mehr sprach.

          Das erstaunlich bei Lang-Lang ist halt, dass der für eine "Eintagsfliege" nun wirklich schon sehr lang (kein Wortspiel !) im Geschäft ist und zwar sehr gut.

          Viele Grüße, Bernd

          Kommentar


            #35
            Das Wiener Konzert von Lang Lang ist inzwischen sogar auf LP erschienen!
            Für mich ein untrügliches Zeichen, dass auch Verkäufe außerhalb des üblichen Klassikmarkts erwartet werden, sonst würde sich ein Label wie Sony sicher nicht die Mühe machen.

            Gruß,
            Markus

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              #36
              Das Konzert müsste extra-Klasse gewesen sein. ;)

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                #37
                Lang-Lang

                ist jetzt als Instrumentalist des Jahres ausgezeichnet worden ..

                Kommentar


                  #38
                  So viele Menschen können nicht irren ... :W
                  don't
                  panic

                  Kommentar


                    #39
                    Zitat von matadoerle Beitrag anzeigen
                    ist jetzt als Instrumentalist des Jahres ausgezeichnet worden ..
                    mit dem Echo-Klassik, das ist auch nicht seriös, sondern purer Kommerz. Ein Preis für nichts - so eine komische Platte, ist einfach null Komma nichts! Aber Sony muß schließlich seine Investition von 12 Millionen wieder reinbekommen - die "Ablösesumme", die sie wie im Fußball gezahlt haben. Die Sendung habe ich gesehen - der "Star" Lang Lang spielte wahrlich grauenvoll diese berühmte Chopin-Polonaise. Mit Chopin hatte das jedenfalls nichts zu tun - reiner Zirkus.

                    Beste Grüße
                    Holger

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                      #40
                      reiner Zirkus - das kann ich bestätigen; ich hatte zufällig auf den Kanal geschaltet, dann wurde Lang-Lang angekündigt; seine Fingerfertigkeit ist wirklich beachtenswert, aber ihm zuzuhören macht keinen Spaß - jedenfalls empfand ich das als (streckenweise) grauenhaft

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                        #41
                        Tag,

                        sozialer Wandel der Gesellschaft und Musik - was spricht dagegen, in Lang Lang (nicht nur er allein) den Übergang von der bürgerlichen Musikkultur zum Entertainment zu beobachten? Friedrich Gulda war sich dafür, für Entertainment, nicht zu schade.

                        Freundlich
                        Albus

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                          #42
                          Ein Vergleich Gulda - Lang Lang ? .... :J
                          don't
                          panic

                          Kommentar


                            #43
                            Zitat von Albus Beitrag anzeigen
                            Friedrich Gulda war sich dafür, für Entertainment, nicht zu schade.
                            Das stimmt. Er hat aber nicht seine Spielweise bei den klassischen Stücken an Entertainment-Bedürfnisse angepasst. Sondern er hat einfach verschiedene Genres gespielt.
                            Er hatte auch mal eine ganz experimentell-improvisatorische Phase - nackt mit Blockflöte auf der Bühne und ähnliches.

                            Gruß,
                            Markus

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                              #44
                              Zitat von Albus Beitrag anzeigen
                              sozialer Wandel der Gesellschaft und Musik - was spricht dagegen, in Lang Lang (nicht nur er allein) den Übergang von der bürgerlichen Musikkultur zum Entertainment zu beobachten? Friedrich Gulda war sich dafür, für Entertainment, nicht zu schade.
                              Hallo Albus,

                              Debussy sagte mal, Musik dürfe nicht zum Anreißer auf einer Jahrmarktbude verkommen. Die sogenannte "klassische" Musik besteht darin, sich dem puren Entertainment zu verweigern. Nur dann hat sie Qualität und eine Daseinsberechtigung - genau darauf beruht ihr nachhaltiger Erfolg. Daran wird gerade auch ein Lang Lang nichts ändern. Gulda wußte das sehr genau - er hat aus Beerhoven oder Mozart nie eine Zirkusnummer gemacht.

                              Beste Grüße
                              Holger

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                                #45
                                Tag,

                                ach - der Complete Musician (Gulda über Gulda), machte aus sich mehrfach einen Zirkusartisten. Beispiel:

                                Den Übergang von Gulda: Komponist, Solist, Dirigent seines Concerto for myself, ein launiges Stück von Unterhaltungsmusik, schreiendes Publikum in dankbarer Erregung für die gute Laune - zu Friedrich Gulda, Solist und Dirigent des NDR SO bei nachfolgender Aufführung von Beethoven op. 58 (4. KK) - schaffte er nicht; die Launigkeit brachte er in der Pause nicht in Disziplin. Dankbar nimmt man im Publikum, sein Publikum, eine weitere Erheiterung entgegen, ein Pianoplayermake "Für Paul", fast swingend, als Zugabe nach Beethoven.

                                Macht nichts, schon die Virtuosenreisen von Liszt waren auch Unterhaltung für sein Publikum.

                                Freundlich
                                Albus

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