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    Zitat von kraut Beitrag anzeigen
    Sehe gerade - ueber mehrer tage - tan dun's oper: the first emperor.
    Ein Werk von Tan Dun wurde vor einigen Jahren mal in Stuttgart aufgeführt - die "Water Passion". Das war ein interessantes Konzept, man hat vier Komponisten beauftragt, die Passion (Christi) aus heutiger bzw. aus ihrer persönlichen Sicht zu vertonen.
    Das ist natürlich bei einem Komponisten ohne christlich-abendländischen Background besonders spannend.

    Gruß,
    Markus

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      Am Sonntag hatten wir die Einladung zum Vortrag mit Musikbeispielen im privaten Kreise "Wenn der Ton die Musik macht - Scelsi und die Folgen" - das war wirklich sehr nett, ein schönes Haus, ungemein nette Gastgeber, viele interessante Leute (u.a. Frau Murasova vom Belcanto-Ensemble) und ein wirklich süßer Hund...

      Eigentlich ging es um die >Spektralisten<, die mit einem Ton und den darauf aufbauenden Obertönen Musik machen - die nicht zufällig alle Buddhisten sind! Am engsten ist die Verbindung zwischen Scelsi und Gerard Grisey, der das, was bei Scelsi unhörbar bleibt, hörbar mcht! Von James Tenney gab es ein tolles Percussion-Stück. Wirklich wunderschöne Musik schreibt die finnische Komponistin Kaija Saariaho. Von ihr gab es >Lichtbogen< für 9 Musiker und Elektronik - die Bewegungen der Nordlichter umgesetzt - einfach beeindruckend! Ihre Oper Làmour de loin ist sehr erfolgreich, wird beim Bergen-Festival aufgeführt und ist als DVD (DGG) zu haben! Auch sehr beeindruckend war "Tombeau de Messiaen" von Jonathan Harvey - der ein bischen aus dem Rahmen fiel, aber mit den Anderen diesen buddhistischen Ansatz teilt. Das Streichquartett von Georg Friedrich Haas (der u.a. dem 3. Akt von Alban Bergs Oper >Lulu< vervollständigt hat) wurde nur angespielt - die Sitzung war einfach ein bischen zu lang!

      Übrigens: Im September führt das Belcanto-Ensemble >Stimmung< von Stockhausen in Kassel auf - mit Tenören, wie Stockhausen es möchte!!! :D

      Beste Grüße
      Holger

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        Was?? Die Spektralisten sollen alle Buddhisten sein?
        Das wäre ja höchstinteressant und mir völlig neu.
        Ich meine, der Zusammenhang böte sich schon an, aber ob das wirklich stimmt?

        Gruß,
        Markus

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          Hallo Markus,

          alle vielleicht nicht, aber bemerkenswert viele: Scelsi, Grisey, Harwey, letzterer gibt eine buddhistische Erklärung dieses Klavierstücks, daß ein >normales< Klavier und ein elektronisch verzerrtes (klingt wie verstimmt) kombiniert, was er als Einheit der Gegensätze auffaßt! Bei Saariaho könnte es sein, daß sie auch Buddhistin ist, das habe ich aber nicht behalten!

          Beste Grüße
          Holger

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            Na ja, wenn Scelsi Buddhist war, dann bin ich auch Buddhist.

            Er zog seine Inspiration ja aus verschiedenen religiösen Quellen, wie auch Stockhausen.

            Scelsi hat z.B. auch ein Ave Maria und Vokalisen auf den Namen Jesu geschrieben und ein Klavierstück über die Inkarnationen Vishnus.

            Gruß,
            Markus

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              Zitat von Markus Berzborn Beitrag anzeigen
              Er zog seine Inspiration ja aus verschiedenen religiösen Quellen, wie auch Stockhausen.
              Das paßt ja auch zum Zeitkontext: Die Begeisterung u.a. für fernöstliche Weisheit - eine alles in allem ziemlich eklektizistische Aneignung von bestimmten Motiven!

              Beste Grüße
              Holger

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                Man könnte es eklektizistisch nennen, man könnte es aber auch universell nennen.
                Vielleicht fällt einem Musiker ein holistisch-spiritueller Ansatz auch leichter als einem Theologen o.ä.
                Ich sehe z.B. auch keinen Widerspruch zwischen östlichen und westlichen Denkschulen, so sie sich auf einem bestimmten Niveau befinden.

                Gruß,
                Markus

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                  Zitat von zatopek Beitrag anzeigen
                  Hallo Markus,



                  Danke. Schon bestellt.

                  Gruß
                  Mich würde mal aus Neugier interessieren, ob Du inzwischen in dem Buch gelesen hast und was Du davon hältst.

                  Gruß,
                  Markus

                  Kommentar


                    Hallo Markus,

                    Zitat von Markus Berzborn Beitrag anzeigen
                    Mich würde mal aus Neugier interessieren, ob Du inzwischen in dem Buch gelesen hast und was Du davon hältst.
                    Ich habe es noch nicht gelesen, nur ein paar Abschnitte überflogen. Ich wollte es eigentlich mit in den bald anstehenden Urlaub nehmen, in der Hoffnung, dass das Wetter auf Sylt so schlecht ist, dass ich dann zum Lesen komme.

                    Gruß, zatopek

                    Kommentar


                      Hallo habe einen Stapel Eterna Nova LPs mit zeitgenössischer DDR Musik erhalten.
                      Kenne eigentlich keinen der Komponisten und bin mal gespannt was die sozialistischen Musikschaffenden da zum 20. Jahrhundert beigetragen haben.
                      Ich werde dann mal meine Eindrücke schildern.

                      Gruß Friedrich

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                        Nova - habe ich auch einige von. Da sind gar nicht uninteressante Sachen dabei.
                        Man kann ja auch nicht sagen, es sind alles "sozialistische Musikschaffende" - aber das hast Du ja wahrscheinlich sowieso humorig gemeint.
                        D.h., manche Komponisten sahen sich und ihre Arbeit natürlich schon politisch, andere aber überhaupt nicht.

                        Gruß,
                        Markus

                        Kommentar


                          Ich habe ja in meinem Leben schon viele faszinierende Konzerte erlebt, aber das von eben rangiert unter diesen ziemlich weit oben.
                          Bin noch ganz paralysiert und beglückt von diesem tollen Abend: Ensemble Accesa singt Stockhausens Indianerlieder "Am Himmel wandre ich..."
                          Ganz fantastisch, wie die beiden jungen Musikerinnen Julia Mihály und Frauke Aulbert dieses selten zu hörende Werk interpretieren.
                          Das war wirklich ergreifend.

                          Gruß,
                          Markus

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                            Gestern abend gab es hier in der Oetkerhalle einen tollen Abend mit dem Oratorienchor: >König David< von Artur Honegger (die deutsche Fassung) sowie Mendelssohn >Erste Walpurgisnacht< und Wolf >Der Feuerreiter<!

                            Ich bin auch gespannt, Friedrich, was Du über die Eterna-Schätze berichten wirst!

                            Beste Grüße
                            Holger

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                              Übrigens, gestern im Konzert waren auch die Veranstalter von meinem Scelsi-Abend.
                              Deswegen frühzeitig an eventuell Interessierte hier: Das Konzert wird verschoben auf den September, genauer Termin folgt noch.
                              Der Grund ist, dass die Veranstalter beim ursprünglich vorgesehenen Termin 9.08. befürchteten, dass zu wenige Leute kommen, weil es das letzte Ferienwochenende ist und auch die Olympischen Spiele dann beginnen.
                              Außerdem sei in den Wochen vorher nicht genug Personal da, um ausreichend Werbung zu machen, in der lokalen Presse usw.

                              Hier übrigens noch die beiden Künstlerinnen von gestern, Frauke Aulbert und Julia Mihály.
                              Wir haben uns anschließend noch sehr interessant unterhalten über Stockhausen, Musik und die Welt.
                              Mit so tollen Leuten geht der Gesprächsstoff ja praktisch nie aus.






                              Gruß,
                              Markus
                              Zuletzt geändert von Gast; 07.06.2008, 14:22.

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                                Schönberg Violinkonzert

                                Hallo,
                                nachdem mich bisher gehörte Interpretationen ( zugegeben es waren nicht sehr viele) dieses Stückes ratlos im Walde stehen ließen, hat es Hilary Hahn geschafft, dieses Konzert für mich emotional zu erschließen.
                                Die Klage/Anklage-Poesie und Sinnlichkeit dieser "Unspielbarkeit" werden nachvollziehbar und haben mich tief beeindruckt und betroffen gemacht.




                                Ein schwerer Brocken bleibt es dennoch.
                                Ich kenne keine auch nur näherungsweise Alternative zu dieser Einspielung .

                                Gruß Friedrich

                                Kommentar

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