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Was ist die richtige Mikrofonierung bei einer Aufnahme

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    Was ist die richtige Mikrofonierung bei einer Aufnahme

    Hallo Roland,

    Ich möchte eines Deiner Postings zum Anlass nehmen, einen für mich sehr interessanten Aspekt in der Aufnahmetechnik etwas näher zu beleuchten.......

    Original von hoppla01
    .......................

    @Alle

    Lasst doch „.. jeden nach seiner Facon selig werden"

    Noch eine zusätzliche Bemerkung:

    Allein der Einsatz von Trennkörper-Mikrofonsystemen bei der Aufnahmetechnik wird von jedem Tonmeister völlig unterschiedlich bewertet, obwohl die physikalisch messbaren Ergebnisse dieser Aufnahmetechnik allgemein bekannt sind und auch anerkannt werden :

    „Diese Aufnahmen mit einer Pseudo-Kunstkopftechnologie klingen recht interessant, aber nur, wenn man sie über Kopfhörer abhört. Alle Tennkörper-Mikrofone werden von den Herstellern aber ausdrücklich für Lautsprecher-Stereofonie empfohlen. Die Abbildung der Räumlichkeit klingt über Stereolautsprecher abgehört erst einmal verblüffend. Aber durch den seitlichen Schalleinfall entstehen frequenzabhängigen Pegeldifferenzen, hohe Frequenzen werden stärker links und rechts betont, während tiefe Frequenzen mehr zur Mitte zwischen den Lautsprechern tendieren."

    Es gibt noch unzählige andere Aufnahmetechniken, die ebenfalls bestimmte physikalisch unterschiedliche Klangergebnisse zur Folge haben. Ich habe noch kein Musikstück gefunden, bei dem die dem Ergebnis zugrunde liegende Aufnahmetechnologie irgendwo beschrieben wurde.

    Warum machen wir uns also Gedanken über Dinge, die wir nur individuell interpretieren können und daher keine Allgemeingültigkeit haben, genießen wir also die Musik, jeder für sich und auf seinem System.

    Einen harmonisierenden Gruß von

    Roland

    ......
    Daraufhin habe ich mich heute mit einem Freund zusammengetan um ein weiniges zusammen zu tragen.

    Es handelt sich wohl gemerkt um älteres Material (Aufsätze und Ansätze aus der Zeit 1984-88), das nicht mehr in jeder Hinsicht die letzten Enticklungen beschreibt, also aus jener Zeit stammt, in der die Kritik an der CD aufkeimte. Aber unter den Tonmeistern heiß diskutiert wurde.

    Hier einmal ein Auszug....
    • warum ist es möglich, dass in einem reinen Stereosignal Rauminformationen enthalten sind. Dazu müsste man wissen wie überhaupt das Ohr/menschliches Gehör funktioniert....

    Die Ohrsignale erhalten durch die Wirkung von Kopf und Ohrmuscheln im Schallfeld eine Beeinflussung, die allein vom Ort der Schallquelle abhängt. Diese Beeinflussung
    wird im Modell als Form der Codierurig räumlicher Information (M) aufgefaßt. In der ortbestimmenden Stufe wird die räumliche Information M "erkannt" (durch Bildung von Kreuz- und Autokorrelationen und Vergleich des aktuellen Korrelationsmusters mit gespeicherten Mustern /2/), und es erfolgt die räumliche Decodierung mit Hilfe
    eines adaptiven Filters "M-1". Infolgedessen werden die Signale durch die Wirkung der ortbestimmenden Stufe wieder von den Ortsmerkmalen "befreit" erst danach werden sie der höher gelagerten "gestaltungsbestimmenden" Stufe zugeführt, und die gewonnenen Richtungs- und Entfernungsinformationen werden getrennt weitergeleitet.
    Wendet man diese Wirkungsweise auf die Bildung der Klangfarbe an (die Klangfarbe ist relevant für die Bestimmung einer optimalen Entzerrung der kopfbezogenen Systeme), so erklärt sie ein für uns selbstverständliches aber trotzdem erstaunliches Phänomen.
    Verändert man, beispielsweise durch Kopfbewegungen, die Schalleinfallsrichtung einer Schallquelle, so verändern sich dadurch die Spektren der Ohrsignale entsprechend der Richtcharakteristik der Ohren. Der Hörer nimmt die spektralen Veränderungen jedoch nicht als Klangfarbenänderungen wahr. Das Gehör verrechnet offenbar die Änderungen der Ohrsignale zu Änderungen der Hörereignisrichtung.
    Schließendlich gibt es von Andreas Spreer (Tacet, Stuttgart, www.tacet.de) drei, vier CDs, die klanglich untermauern -soweit so etwas überhaupt sinnvoll ist- was Mikrofonierung bedeuten kann.

    Es sind dies Tacet 17, 49, 51 und 74, die du dir bezüglich Inhalts und Schussrichtung zunächst unter www.tacet.de anschauen kannst. Andreas ist in Hi-End-Kreisen wohl bekannt und höchlich reputiert, weshalb aber auch seine Preise nicht von Pappe sind. Nachdem Andreas' Texthefte zu einem gerüttelt Maß notwendige (wenn auch nicht immer wissenschaftlich richtige) Information beinhalten, sollte man eigentlich die kpl. CD erwerben. Außerdem kann man ihn dann gezielter auf High-End-Messen ansprechen, wo er eigentlich immer mit seinem Ständle gegenwärtig ist. Wühle mal durchs Net:

    "Andreas Spreer"

    Unter Beigabe von "M5" stößst du dann auch noch auf einen DGG-M5-Doppeldecker, den Andreas auch für seine 'Analog-CD' "Die Röhre" verwendete. Übrigens gerät er in Tacet 49 und 51 ("Das Mikrofon II" und "My Audiophile Companion") direkt in die Jazz-Umgebung hinein, womit der Krempel auch für die meisten anhörbar wird. Andererseits muss man natürlich immer bedenken, dass bei rein elektrongenetischer Musik realräumliche Kriterien nur insoweit auf den Nägeln brennen, als die Leute Hallprozessoren einsetzen, die nach Raum klingen sollen. Näher kommt man also an dies ansonsten zentrale Phänomen der Aufnahme- und Medientechnik dort nicht heran; ansonsten: Tacet-Seite studieren.

    Gruß
    Jürgen

    PS David wenn Du einem besseren Platz findest für diesen Thread, biite verschieben.

    #2
    Holla,

    so wie Jürgen die Frage stellt, stehe ich zwischen zwei Stühlen:

    Einerseits sage auch ich (als Männeken vom Fach) mit Roland, die Sache ist zu subjektiv, als dass man von "richtig" vs. "falsch" sprechen dürfte, weshalb ich bei Mikrofonierungs[er]folgen lieber von "angemessen" und "weniger angemessen" spreche. Andererseits aber legt Jürgens Formulierung "richtig" vs. "falsch" den Finger auf Gegebenheiten, die nichts mit dem aufgenommenen Gegenstand (vulgo: "die Musike") zu tun haben, sondern mit dem Medium. Und da wird es in der Tat hart, vor allem wenn man nicht nur 25 Jahre zurückzublicken bereit ist.

    Mehr lasse ich jetzt aber nicht 'raus, denn die Diskussion soll ja erstmal in Gang kommen....

    Hans-Joachim

    Kommentar


      #3
      Hallo Hans-Joachim,

      klar, da ist mir als wissbegierigen Laien (der technischen Seite) natürlich ein Fehler unterlaufen ;), richtiger hätte es *angemessen* oder *nicht angemessen* heißen müssen.

      Da ich aber auch weiß, dass Du gerne bereit bist auch historisch basierend Insiderwissen kundzutun, bzw. uns zu erklären, denke ich war die Formulierung nicht so falsch.

      Weiß ich doch erst durch Dich, dass man in den Zeiten des Umschwungs LP<=>CD sich wieder auf fast vergessenes Aufnahmewissen zurückbesinnen musste um gute CD-Aufnahmen machen zu können.

      Gut zu erfahren mit den alten RGG-Aufnahmen (erste Stereo-Versuchsaufnahmen in den 40ern auf einer K4, berichtige mich wenn ich da aus der Erinnerung die Daten nicht ganz greifbar habe), die ich durch MaichaelBs Hilfe auch einmal erhören durfte.

      Gruß
      Jürgen

      Kommentar


        #4
        Lieber Jürgen,

        nun mal keine falschen Rückzüge, denn deine Formulierung legt ja den Finger an die besagte Stelle klangfremder Einflüsse auf eine mediale Vermittlung, über die man vielleicht dann diskutieren kann, ja sollte, wenn andere 'Foranten' ihren Standpunkt und ihre Wünsche/Vorstellungen darlegen. Ich möchte lediglich vermeiden, dass wir uns hier die Seele anhand uns ohnehin geläufiger Infos aus dem Leibe diskutieren, unsere Mitleser aber die Nasen am sattsam bekannten Schaufenster platt drückend 'draußen' bleiben, während drinnen die Modellbahn ihre Kreise dreht.

        Zu den RRG-Stereos und den verwendeten Bandmaschinen, reichlich abseits vom Thema, aber dennoch interessant:

        Im Beethoven-Klavierkonzert gibt es im ersten Satz einen deutlich hörbaren Schnitt vor dem Beginn der Klavierkadenz, an dem sich die Phasenlage der Aufzeichnung um 180° dreht, und zudem die Tonhöhe ändert. Die einschlägigen Historikerkreise schließen daraus, dass dies durch einen Wechsel nicht nur auf eine andere Bandmaschine, sondern auch auf einen anderen Gerätetyp bedingt ist. Das harmoniert unmittelbar mit unserer recht genauen Kenntnis der Geräteausstattung der Stereoleute um Helmut Krüger und Dr. Ludwig Heck, damals (1944) in der Berliner Masurenallee.

        Die Sache der Phasenlage ist klar: Die andere Maschine war entweder phasengedreht angeschlossen, oder rirgendwo auf dem Wege zum Aufnahmekopf waren links und rechts gleichermaßen die Anschlüsse der Übertrager getauscht, was im V7b auch noch unmittelbar vor dem niederohmigen Tonkopf möglich war, der wegen der Niederohmigkeit vermittels eines Trafos an die Röhrenvorstufe angekoppelt war. Hochohmige (trafolos gekoppelte) Köpfe kamen ja erst nach dem 2. Weltkrieg durch Woelke und Ihle in die Bandgerätetechnik.

        Der Geschwindigkeitsunterschied kann daher rühren, dass die eine Maschine eine K7 war, die zweite eine -ältere- K4. Die schon 1938, noch mit Gleichstromvormagnetisierung, auf den Markt gekommen war. Die K4 besaß einen Asynchrontonmotor, wogegen man der K7 eine Synchronmaschine für den Bandvortrieb spendiert hatte. Die Drehmomentchrakteristik beider Motoren unterscheidet sich aber, weil die Asnchronmaschine knapp unter der Synchrondrehzahl das höchste Drehmoment entfaltet, wogegen die Synchronmaschine dies genau auf der Synchrondrehzahl tut.

        Dass jener 'berühmte' Bruch nach 16:28 (Kadenzbeginn) kurz vor dem Erreichen des 20-Minuten-Limits auftritt, legt die Annahme nahe, dass bei einem Quasi-Live-Mitschnitt (so arbeiteten die Stereofoniker damals in Berlin) das Auslaufen des ersten Bandes vermieden werden sollte.

        Leider ist das originale Bandmaterial des Beethoven-Klavierkonzertes und des Finales der Achten von Bruckner 1961 vom SFB weggeworfen (!) worden, nachdem man die Überspielung des 77-cm/s-Bandmaterials auf 38,1 cm/s durchgeführt hatte. Untersuchungen sind also nurmehr an der 'modernen' Kopie möglich; sie ist für uns heute aber nicht nur einzige Quelle, sondern ihrerseits bereits wieder historisch, denn sie hat jetzt ja 45 Jahre auf dem Buckel und soll daher bereits beim Deutschen Rundfunkarchiv liegen.
        Es ist aber wahrscheinlich, dass der besagte Schnitt erst 1961 erfolgte, als man die 38er-Kopie sendefertig machte. Leider habe ich das 'moderne Original' noch nicht gesehen, so dass ich zur Sache nicht viel mehr sagen kann, als das, was oben steht.

        An der Bedeutung dieser geradezu irren Dokumente, die uns da erhalten blieben, ändert das natürlich nichts.

        Hans-Joachim

        Kommentar


          #5
          Hallo Hans-Joachim!

          An dieser Stelle ein herzliches von mir.

          Ich freue mich sehr, dass wir in letzter Zeit Leute hinzubekommen, die uns Dinge vermitteln, die in den einschlägigen HiFi Foren viel zu wenig zur Sprache kommen. :N

          :S

          Gruß
          David
          Gruß
          David


          WEBSEITE HiFiAKTIV: Klick mich
          Einen "Audio-Laien" erkennt man daran, dass er sich viel mehr mit Audiokomponenten beschäftigt als mit Raumakustik, LS-Aufstellung und Hörplatzwahl.
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          Wichtig: zumindest versuchen, beim Thema bleiben!

          Kommentar


            #6
            Hallo Hans-Joachim!

            Werde mir hoffentlich in Zukunft des öfteren meine Nase an deinen Schaufenstern platt drücken :D
            Auch von mir ein herzliches Willkommen :M und der Spruch aus einem anderen Thread ist IMHO
            Sig würdig :
            Original von PhonoMax

            Off topic, aber vielleicht für den persönlichen Umgang hilfreich, denn die Freude an der Sache soll uns allesamt erhalten bleiben; wir haben Ärger genug im täglichen Leben, um den wir nicht herumkommen. Den braucht man in einem Forum, das sich mit Lebensqualität (also Luxus??) befasst, nicht auch noch zu verlängern.

            Hans-Joachim
            Grüsse Gerd

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