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(*) Ich habe mal ein Gehäuse aus verripptem Alu Sandguss gesehen, welches aus 2 Halbschalen mit zwischenliegender Dämpfungsfuge bestand:
Das war im montierten Zustand "ziemlich tot", obwohl man es den Einzelteilen noch nicht unbedingt zugetraut hätte.
Servus!
Stichwort: Eine Glocke mir "Riss" klingt nicht mehr.
Nebenwirkung:
- Die Gusswand ist recht dünn (Brutto- zu Nettovolumen) günstig
- So ein Basstreiber, speziell beim lauten Hören, erwärmt sich anständig. Diese Wärme muss idealerweise irgendwie abgeführt werden. Ein dünnes Gussgehäuse kann das gut.
Wie schaut es jetzt aus: Mit Wärmedämmmaterial vollgestopfte dickwandige Gehäuse. IMHO, nicht soooo toll.
Klar, man sollte mal ein Fernthermometer ins Gehäuse packen und nach einer Stunde die Innentemp messen...
In die reziproke Federsteifigkeit ("Compliance", Nachgiebigkeit) des Gehäuses geht χ wie folgt ein (vgl. Sahm S.193) (s.o.):
Cab = Vb / χ ρ0
mit
Cab : Reziproke Federsteifigkeit in der Box
Vb : Luftvolumen im innern der Box (geometrisch)
χ :(Chi) Verhältnis der spezifischen Wärmen (konstanter Druck und konstantes Volumen)
ρ0 : (Rho) Mediumdichte (Luft)
Damit wäre beim vollständigen Übergang von einer adiabatischen zur isothermen Verdichtung (durch eine geeignete Füllung) eine Erhöhung der Nachgiebigkeit im Gehäuse um bis zu ca. einem Faktor 1.4 möglich.
Danke für die Überlegungen. (irgendwie sehe ich ich mich bestätigt?)
Welche Konsequenzen hat das?
Wie hoch ist die Wärmekapazität von Steinwolle?
Wie hoch die Wärmekapazität von Stahlwolle?
Ist viel Unterschied? Keine Ahnung.
Als die Ur-Nautilus auf den Markt kam hab ich mir gedacht: Sieht spannend aus, aber wahrscheinlich nur ein Gag.
Deshalb hab ich das Zeugs zu simulieren versucht. (Wie schon mal geschrieben: mit Hornresp oder AJ-Horn, kann mich nicht mehr erinnern)
Jedenfalls hat die Simu 3 "Kurven" angezeigt. (Membranvorderseite, Membranrückseite, Summe )
Ich hab einen Konus als "Horn" fabriziert. (Grundfläche 0,06m², Länge 3m)
---> 18 Liter innenvolumen . 18 Liter sind für einen 10zöller etwas klein.....
Das Chassis in die Grundfläche gesetzt....
Und hinten (am spitzen Ende) ein Loch von ein Paar cm² gelassen. Anders hat es die Simu nicht genommen.
Ich glaub.... ich hab mich damals beim Betrachten der Impedanzkurve sehr gewundert. Ganz anders als es das 18Liter-Gehäuse vermuten ließ.
--> Fazit: da ist was dran!
Ausprobiert bzw. richtig gemessen hab ich es nie.
Wenn man (durch eine Füllung mit Dämpfungsmaterial) tatsächlich eine isotherme Verdichtung erreichen bzw. gut annähern würde, dann wird χ = 1 und man landet bei ca. 290m/s Schallgeschwindigkeit und einer Vergrößerung der Nachgiebigkeit um den Faktor ca. 1.4.
Das wären aus diesem Effekt minimale (Schallgeschwindigkeit) bzw. maximale (Nachgiebigkeit) Werte, die unabhängig davon gelten, mit welchem Füllmaterial man die isotherme Verdichtung erreichen würde.
Ob man sie mit allen o.g. Materialien genau oder annhähernd erreichen könnte, weiß ich nicht. Sicher ist es notwendig, daß das jeweilige Material hinreichend dicht eingebracht wird und daß es sich um ausreichend feine Fasern handelt.
Den Mechanismus, wie man die Nachgiebigkeit - etwa mit dem Einsatz von Aktivkohle - noch weiter senken kann (vgl. o.g. Fraunhofer Patent) habe ich noch nicht im Detail verstanden. Ich habe mich dafür auch noch nicht so brennend interessiert, weil mir nicht klar ist, ob die Aktivkohlefüllung irgendwann mal erneuert werden müsste ...
Zuletzt geändert von dipol-audio; 20.02.2017, 09:45.
..............Den Mechanismus, wie man die Nachgiebigkeit - etwa mit den Einsatz von Aktivkohle - noch weiter senken kann (vgl. o.g. Fraunhofer Patent) habe ich noch nicht im Detail
verstanden.
Ich sicher nicht!
Vermutung: Aktivkohle hat eine riesige Oberfläche/Volumen... kann daher Wärme schnell aufnehmen?
Da das von Frauenhofer kommt... wird schon was dran sein.
Gruß, M
PS: Ich mag ja thoretische Abhandlungen...... Bei Klippel bin ich seit Jahren auf einem Mailverteiler. Keine Ahnung warum. Aber dieser mensch hat es kapiert..... Sehr nett.
Das beste industrielle LS-Gehäuse das ich kenne ist das der Genelec-"Eier", ein Geniestreich. Extrem hohe Eigenresos der Aluguß-Halbschalen (man kann nirgendwo eine Gerade durchlegen, steifer also so wird es also nicht), perfekte Kühlung der Endstufen, optimales Verhältnis Brutto-/Netto-Volumen, und die Gummifuge zwischen den Schalen bedämpft absolut ausreichend die Eigenschwingungen.
Das der Neumann KH120 ist eine ähnliche Liga, aber nicht ganz so "tot", weil nicht pefekt biegesteif (plane Seitenwände). Die KH310 habe ich noch nicht näher inspiziert...
Alles logisch! Klar. Das "Loch" ist ein VollPfusch...
Habe nur auf die Impedanzkurve geguckt. Und natürlich die Lochgröße variiert. (da hat sich an der Impedanz wenig verändert) Und das würfelförmige 18-LiterGehäuse hat eine vollkommen andere Tendenz gezeigt. Ich hab damals echt gestaunt.
Probier es mal aus. Ich glaub nicht dass mich mein Gedächtnis trügt.
Hintergrund: Hab mir etwa 1982 ein Paar Knackes&Brüller BM6 geleistet (die hab ich sogar noch, seit 25 Jahren am Dachboden). So viel Geld, dieser LS muss optimal sein.
Bald: Ein wenig spitz der Klang......
FehlerSuche: Rumschrauben tut an man einem so teuren Produkt ungern. Man hat da was gelesen über Kantenreflexionen (wenn die Schallimpedanz einen Sprung macht. das macht sie an z.B. Gehäusekanten)
Und dann stellt man fest: Bei der BM6 arbeitet die 25mm Kalotte bis 800Hz hinunter. Dort strahlt dieser kleine Treiber natürlich sehr breit ab.
Also eine Art "Schallführung" aus Filz rund um den HT angebracht.... und Schaumstoff auf die Schallwand. Alles ohne jegliche Ahnung bezüglich Schallführungen....
Ja! Der HT wurde leiser. Mess- und hörbar. Es konnte sich nur um eine Verminderung der Kantenreflexionen handeln!
Hab mir damals gedacht: So eine teure Box.... und dann erzielt man eine deutliche Verbesserung mit Materialien aus der Bastelkiste. Und 2 Stunden nachdenken....
Gruß, M
PS: Ich hab ja meine eigene Meinung zu den Produkten von B&M.... der ersten Jahre....
PPS: Irgendwann kamen dann abgerundete Gehäusekanten in Mode (1998??). Ich hab immer nur bei Genelec geguckt. Schön! Kantenreflexion verstanden!
Sorry, das klingt jetzt überheblich......
Das beste industrielle LS-Gehäuse das ich kenne ist das der Genelec-"Eier", ein Geniestreich. Extrem hohe Eigenresos der Aluguß-Halbschalen (man kann nirgendwo eine Gerade durchlegen, steifer also so wird es also nicht), perfekte Kühlung der Endstufen, optimales Verhältnis Brutto-/Netto-Volumen, und die Gummifuge zwischen den Schalen bedämpft absolut ausreichend die Eigenschwingungen.
Das der Neumann KH120 ist eine ähnliche Liga, aber nicht ganz so "tot", weil nicht pefekt biegesteif (plane Seitenwände). Die KH310 habe ich noch nicht näher inspiziert...
Hab dein Posting eben erst entdeckt.
Danke für diese Meinung!
M
Wenn man mal von einigen aktuellen und gut konstruierten Hochtonkalotten ausgeht, dann wären (Einbau-) Einflüsse durch die Schallwandumgebung wie vorspringende Teile (?), ungerundete (und nahe) Kanten (?), Abmessungen der Schallwand und Anordnung des Hochtöners darauf von erheblich größerem Einfluss auf Glattheit (oder Welligkeit) des Frequenzgangs als eine Regelung (Gegenkopplung über sensorisch erfasste Bewegungsgrößen der Membran) es sein kann ...
Oh weh, eventuell ist es eine 37er kalotte....Wie gesagt, die BM6 stehen seit 25 Jahren am Dachboden. Kannst mich gerne besuchen.
Auch eine 37er-Kalotte strahlt bei 1000Hz breit ab. Ist schlimm! Dabei sind vorerst nur Kantenreflexionen berücksichtigt.
Falls man die Raumakustik auch noch einbezieht.... es wird furchtbar wenn Treiber breit strahlen.....
Wenn schon "breit", dann wenigstens über den gesamten Frequenzbereich gleichmäßig "breit"
(*) Eine Übernahmefequenz von 800Hz für eine 25mm Kalotte - wie du oben schreibst - wäre m.E. ziemlich "mörderisch".
Gut, es kann auch 1000Hz und eine 37er kalotte sein. Genauso "mörderisch"
IMHO:
B&M hat mit der Gegenkopplung nur den Bereich um die ChassisResofrequenz nivelliert. Mehr nicht.
Der TT der BM6 läuft unter der Resonanz! Da kannst die Mechanik vergessen.... verbiegende Elektronik regiert. (Muss nicht negativ sein...)
Daher: Magst ein wenig tratschen? Im L421?
Mich würde ein persönliches Treffen SEHR interessieren. Auch zu viert. Meine Frau ist PD.Dr.Mag ... in Genetik.
Ich vermute, ein gewisses Niveau wäre vorstellbar.
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Mal sehen ob sich der Admin traut :-)
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