Silvius (oder Sylvius) Leopold Weiss war so etwas wie der Lang-Lang des Barock: einer der bestbezahlten Lautenspieler und Komponisten des Barock. Leider ist er heute nur noch einem kleinen Kreis bekannt.
Kupferstich von Bartolomeo Folin, 1766
nach einem Gemälde von Balthasar Denner (ca. 1730)
Zu seiner Biographie (alle Angaben stammen von der sehr schönen Website www.slweiss.de):
Geboren wurde Weiss im Jahre 1687 in Grottkau bei Breslau. Unterrichtet in der Laute wurde er - wie seine zwei Geschwister - von seinem Vater, Johann Jacob. Seit 1706 stand Weiss im Dienste des Pfalzgrafen karl Philipp aus dem Hause Pfalz-Neuburg und seit 1718 war er Kammermusiker am Hofe August des Starken wo er bis zu seinem Tode blieb.
Ich zitiere von der Website www.slweiss.de (habt Nachsicht mit meiner Faulheit):
Lange Zeit wurden die überlieferten Werk von Weiss nicht aufgeführt; erst im 20. Jahrhundert erfolgte eine Wiederentdeckung. Seit etwa 1980 werden seine Werke wieder veröffentlicht. Mittlerweile gibt es auch eine Vielzahl von Einspielungen. Ich selber bin durch die seit mehreren Jahren kontinuierlich erfolgende Gesamtaufnahm von Robert Barto bei Naxos auf ihn aufmerksam geworden. Derzeit (Stand Januar 2009) ist die Reihe bei Vol. 9 angekommen.
Daneben gibt es noch sehr schöne Einspielungen von Jakob Lindberg:
Die meines Erachtens schönsten Aufnahmen, sowohl was die Interpretation als auch die Aufnahmequlität angeht, stammen von dem kanadischen Lautenisten Michel Cardin.
Leider gibt es die nur sehr begrenzt in Deutschland zu kaufen. Man kann sie aber bei dem Musiker selbst bestellen (was ich auch getan habe) und zwar über seine Website http://www.michelcardin.com/
VG, Bernd
Kupferstich von Bartolomeo Folin, 1766
nach einem Gemälde von Balthasar Denner (ca. 1730)
Zu seiner Biographie (alle Angaben stammen von der sehr schönen Website www.slweiss.de):
Geboren wurde Weiss im Jahre 1687 in Grottkau bei Breslau. Unterrichtet in der Laute wurde er - wie seine zwei Geschwister - von seinem Vater, Johann Jacob. Seit 1706 stand Weiss im Dienste des Pfalzgrafen karl Philipp aus dem Hause Pfalz-Neuburg und seit 1718 war er Kammermusiker am Hofe August des Starken wo er bis zu seinem Tode blieb.
Ich zitiere von der Website www.slweiss.de (habt Nachsicht mit meiner Faulheit):
Er erhielt ein für die damalige Zeit ungewöhnlich hohes Gehalt von jährlich 1000 Talern. Als Friedrich August II. 1733 seinem Vater auf dem Thron folgte, erhöhte er das Gehalt "ohne sein Ansuchen" auf 1200 Taler und 1744 auf 1400 Taler. Der Lautenist war damit der am besten bezahlte Orchestermusiker am Dresdner Hof.
...
Im Jahr 1739 traf Silvius Leopold Weiss seinen Leipziger Kollegen Johann Sebastian Bach. Wilhelm Friedemann Bach, Organist an der Sophienkirche in Dresden, war damals bei seinem Vater zu Gast. Er brachte S.L. Weiss und dessen Kollegen und Schüler Kropfgans, der ebenfalls Lautenist in Dresden war, allerdings am Hof des Grafen von Brühl, mit nach Hause. Über das Zusammentreffen mit dem Leipziger Meister berichtet Johann Elias Bach, der Neffe von J.S. Bach, der zu dieser Zeit sein Privatsekretär und Hauslehrer von Bachs Kindern war.
Wie bereits erwähnt, wurde Weiss ebenso wie J.S. Bach von dem Grafen Hermann von Keyserlingk protegiert. Bei D. Charlton kann man nachlesen, dass die beiden Musiker sich bei verschiedentlichen Gelegenheiten in Dresden getroffen haben. Möglicherweise hat J.S. Bach sogar einige seiner Lautenkompositionen für Weiss angefertigt. Bereits ab 1717 war J.S. Bach immer wieder am Hof von Dresden, - nach 1733 war außerdem sein Sohn W.F. Bach Organist an der Sophienkirche. So gab es für sie viele Möglichkeiten des Zusammentreffens.
J.F. Reichardt schreibt 1805 von einem Zusammentreffen der beiden Musiker, bei dem sie ihre musikalischen Fähigkeiten in einem Wettstreit erprobten: "Wer die Schwierigkeiten der Laute für harmonische Ausweichungen und gut ausgeführte Sätze kennt, der muß erstaunen und kann es kaum glauben, wenn Augen- und Ohrenzeugen versichern, daß der große Dresdner Lautenist Weisse mit Sebastian Bach, der auch als Clavier- und Orgelspieler groß war, in die Wette phantasiert und Fugensätze ausgeführt hat."
Weiss hatte kein Interesse daran, seine Werke zu veröffentlichen. Von den über 650 uns bekannten Werken wurde nur ein einziges zu seinen Lebzeiten gedruckt: das Presto in B-Dur in "Der getreue Musik-Meister"von Georg Philipp Telemann 1728. Es sollte neben einer Suite von E.G. Baron als Beispiel für eine Lautentabulatur dienen.
Seine Werke sollten seine eigene Virtuosität herausstellen, und so behielt er sie für sich, wie später noch viel mehr Paganini und auch Mozart mit seinen Klavierkonzerten.
Am 16. Oktober 1750 starb Weiss. Er hinterließ seine Frau Elisabeth mit sieben Kindern. Sein Sohn Johann Adolf Faustinus (1741-1814) folgte seinen Spuren und wurde später Kammerlautenist am Dresdner Hof.
Trotz seines, für einen Musiker seiner Zeit außergewöhnlich hohen Gehalts, hinterließ Weiss seiner Familie nichts. Wahrscheinlich hatte er sein Geld für einen standesgemäßen Lebenswandel aufgebraucht.
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Im Jahr 1739 traf Silvius Leopold Weiss seinen Leipziger Kollegen Johann Sebastian Bach. Wilhelm Friedemann Bach, Organist an der Sophienkirche in Dresden, war damals bei seinem Vater zu Gast. Er brachte S.L. Weiss und dessen Kollegen und Schüler Kropfgans, der ebenfalls Lautenist in Dresden war, allerdings am Hof des Grafen von Brühl, mit nach Hause. Über das Zusammentreffen mit dem Leipziger Meister berichtet Johann Elias Bach, der Neffe von J.S. Bach, der zu dieser Zeit sein Privatsekretär und Hauslehrer von Bachs Kindern war.
Wie bereits erwähnt, wurde Weiss ebenso wie J.S. Bach von dem Grafen Hermann von Keyserlingk protegiert. Bei D. Charlton kann man nachlesen, dass die beiden Musiker sich bei verschiedentlichen Gelegenheiten in Dresden getroffen haben. Möglicherweise hat J.S. Bach sogar einige seiner Lautenkompositionen für Weiss angefertigt. Bereits ab 1717 war J.S. Bach immer wieder am Hof von Dresden, - nach 1733 war außerdem sein Sohn W.F. Bach Organist an der Sophienkirche. So gab es für sie viele Möglichkeiten des Zusammentreffens.
J.F. Reichardt schreibt 1805 von einem Zusammentreffen der beiden Musiker, bei dem sie ihre musikalischen Fähigkeiten in einem Wettstreit erprobten: "Wer die Schwierigkeiten der Laute für harmonische Ausweichungen und gut ausgeführte Sätze kennt, der muß erstaunen und kann es kaum glauben, wenn Augen- und Ohrenzeugen versichern, daß der große Dresdner Lautenist Weisse mit Sebastian Bach, der auch als Clavier- und Orgelspieler groß war, in die Wette phantasiert und Fugensätze ausgeführt hat."
Weiss hatte kein Interesse daran, seine Werke zu veröffentlichen. Von den über 650 uns bekannten Werken wurde nur ein einziges zu seinen Lebzeiten gedruckt: das Presto in B-Dur in "Der getreue Musik-Meister"von Georg Philipp Telemann 1728. Es sollte neben einer Suite von E.G. Baron als Beispiel für eine Lautentabulatur dienen.
Seine Werke sollten seine eigene Virtuosität herausstellen, und so behielt er sie für sich, wie später noch viel mehr Paganini und auch Mozart mit seinen Klavierkonzerten.
Am 16. Oktober 1750 starb Weiss. Er hinterließ seine Frau Elisabeth mit sieben Kindern. Sein Sohn Johann Adolf Faustinus (1741-1814) folgte seinen Spuren und wurde später Kammerlautenist am Dresdner Hof.
Trotz seines, für einen Musiker seiner Zeit außergewöhnlich hohen Gehalts, hinterließ Weiss seiner Familie nichts. Wahrscheinlich hatte er sein Geld für einen standesgemäßen Lebenswandel aufgebraucht.
Daneben gibt es noch sehr schöne Einspielungen von Jakob Lindberg:
Die meines Erachtens schönsten Aufnahmen, sowohl was die Interpretation als auch die Aufnahmequlität angeht, stammen von dem kanadischen Lautenisten Michel Cardin.
Leider gibt es die nur sehr begrenzt in Deutschland zu kaufen. Man kann sie aber bei dem Musiker selbst bestellen (was ich auch getan habe) und zwar über seine Website http://www.michelcardin.com/
VG, Bernd
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